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Es werden Posts vom Dezember, 2021 angezeigt.

Überlebende berichten über Giftgaseinsätze der türkischen Armee

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In den ersten sechs Monaten des Kriegs um die Medya-Verteidigungsgebiete in Metîna, Avaşîn und Zap setzte die türkische Armee 323 Mal Chemiewaffen ein. Immer wieder variierte der türkische Staat die Menge und die Art der chemischen Waffen.   ANF / REDAKTION, 29. Dez. 2021. Die türkischen Angriffe auf die Medya-Verteidigungsgebiete in der Nacht vom 23. auf 24. April sind zu einer Schicksalsfrage für das AKP/MHP-Regime geworden. Die türkische Armee steckt fest und versucht, um jeden Preis noch einen Sieg zu erringen. Dabei stellen chemische Waffen die Grundlage der türkischen Kriegsführung im Jahr 2021 dar. Obwohl die türkische Armee alles einsetzte, gelang es ihr nicht, den Guerillawiderstand zu brechen. Die Versuche der türkischen Armee, die Invasion in eine Besatzung zu verwandeln, werden

Das Jahr 2021 aus Guerillaperspektive – Teil 2

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Im fortschreitenden Jahr 2021 zeigte sich der Erfolg der neuen Guerillataktiken. Trotz Militärfestungen, Chemiewaffen und mordernster Kriegstechnologie gelang es der Guerilla, die türkische Armee zu besiegen.   KURTAY SERHAT / BEHDÎNAN, 26. Dez. 2021. Nach der Niederlage der türkischen Armee in Gare und dem Rückzug der Besatzungstruppen begann für die Guerilla eine Phase der Auswertung der viertägigen Invasion. Unzulänglichkeiten und Mängel wurden bewertet und notwendige Anpassungen in allen Guerillagebieten umgesetzt. Innerhalb von zwei Monaten mussten ernsthafte Vorbereitungen unter erschwerten Bedingungen getroffen werden. Während die Angriffe des türkischen Staates fortgesetzt wurden, griffen auch die Kräfte der PDK aktiv ein und versuchten die Kommunikationswege zwischen den Guerillage

Das Jahr 2021 aus Guerillaperspektive – Teil 1

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Das Jahr 2021 war ein Jahr von Krieg und Widerstand höchster Intensität. Die Guerilla leistete mit größter Überzeugung und Entschlossenheit Widerstand und durchkreuzte die Pläne des türkischen Staates.   KURTAY SERHAT / BEHDÎNAN, 24. Dez. 2021. 2021 war eines der gewalttätigsten Jahre des Krieges in Kurdistan. Vielleicht war es der letzte Versuch des türkischen Staates, mit allen Mitteln anzugreifen und die militärische Existenz der kurdischen Freiheitsbewegung zu beenden. Es wurden alle menschlichen Werte übergangen und alle Arten verbotener Kampfmittel eingesetzt. Alle Methoden des Kriegs wurden angewandt, einschließlich des Angriffs auf Gräber der Guerilla und die intensivsten Formen der psychologischen Kriegsführung. Allein die Atombombe konnte der türkische Staat nicht gegen das kurdische Volk und seine Guerilla einsetzen. Anso

Tote und Verletzte bei Drohnenangriff in Kobanê

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Bei einem türkischen Drohnenangriff auf ein Haus in Kobanê sind am Samstag zwei Menschen ums Leben gekommen, sieben weitere wurden verletzt.   ANF / KOBANÊ, 25. Dez. 2021. Im nordsyrischen Kanton Kobanê sind am Samstag zwei Menschen bei einem türkischen Drohnenangriff ums Leben gekommen. Sieben weitere Personen wurden verletzt, zwei von ihnen schwer. Sie werden in einem Krankenhaus behandelt. Angaben zu Umfang und Schwere der Verletzungen liegen noch nicht vor. Der mit einem unbenannten Kampfbomber ausgeführte Luftschlag richtete sich gegen ein Haus im Bezirk Şehîd Peyman im Osten der Kantonshauptstadt Kobanê. Zahlreiche Personen hielten sich im Garten auf, als sich die Bombardierung ereignete. Bestätigte Informationen zur Identität der Opfer liegen bislang nicht vor. Seit der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan mit eine

Kirchen in der Cizîrê-Region (Rojava): Einheit bringt Frieden

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Die Vertreter der syrisch-orthodoxen Kirchen in der Cizîrê-Region in Rojava haben sich in ihren Predigten am ersten Weihnachtstag für mehr Einheit, Liebe und Frieden ausgesprochen.   ANF / QAMIŞLO/HESEKÊ/TIL TEMIR, 25. Dez. 2021. In Nordostsyrien steht das Weihnachtsfest auch 2021 unter dem Eindruck der türkischen und islamistischen Aggression. Vertreter der syrisch-orthodoxen Kirchen in der Cizîrê-Region haben sich in ihren Predigten am ersten Weihnachtstag für mehr Einheit, Liebe und Frieden ausgesprochen. In den Botschaften hieß es, nur die Einheit der Menschen und Menschlichkeit könne zum Frieden zwischen den Völkern, Kulturen und Religionen beitragen. Trotz anhaltender Angriffe und Bedrohungen strömten christliche Gläubige in die Gotteshäuser in Hesekê, Qamişlo und Til Temir. As

Verfassungsschutz warnt vor Freilassung von IS-Mitgliedern

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Der Verfassungsschutz sieht eine anhaltende Gefahr durch islamistischen Terror. Im nächsten Jahr sollen etliche IS-Rückkehrer:innen ihre Haftstrafen abgebüßt haben, bei vielen habe die Radikalisierung nicht nachgelassen, warnt BfV-Chef Haldenwang.   ANF / REDAKTION, 19. Dez. 2021. Der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, hat vor der anhaltenden Gefahr durch dschihadistischen Terror gewarnt. Gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte Haldenwang, dass bei vielen inhaftierten Mitgliedern der Terrororganisation „Islamischer Staat" (IS) auch im Gefängnis die „Radikalisierung oft nicht nachlässt". Angesichts der Perspektive, dass 2022 etliche IS-Rückkehrer:innen nach dem Verbüßen ihrer Haftstrafen freikommen dürften, sagte er: „Wir müssen wissen, w

Camp Hol: 126 Morde in einem Jahr

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Der IS ist im Lager al-Hol weiterhin organisiert und aktiv. Innerhalb eines Jahres wurden 126 Personen ermordet, es kam zu 41 Attentatsversuchen, 13 Zelte wurden in Brand gesetzt.   ANF / HESEKÊ, 16. Dez. 2021. Das etwa 45 Kilometer von Hesekê entfernt gelegene Camp Hol ist mit 57.460 Bewohner:innen das größte Lager in Nord- und Ostsyrien. Im Camp befinden sich vor allem Tausende von Angehörigen von Dschihadisten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus vielen verschiedenen Ländern. Die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder. Das Lager beherbergt 15.603 irakische und syrische Familien und 8.555 ausländische Kinder aus etwa 54 Ländern. Viele der Angehörigen von IS-Dschihadisten leben weiter nach IS-Regeln, reorganisieren den IS und versuchen, die IS-Ideologie allen Menschen im Lager aufzu

„Wir werden die Autonomie Şengals nicht aufgeben“

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Die Selbstverwaltung der südkurdischen Region Şengal erklärt angesichts der türkischen Angriffe: „Wir werden die Autonomie von Şengal nicht aufgeben. Wie hoch der Preis auch sein mag, wir werden vom Weg unserer Gefallenen nicht abweichen.“   ANF / ŞENGAL, 14. Dez. 2021. Die Autonomie der ezidischen Şengal-Region in Südkurdistan wird systematisch angegriffen. Die Attacken reichen vom Abkommen vom 9. Oktober 2020, in dem der mit der Türkei kollaborierenden PDK die Verwaltung der Region übertragen wurde, bis hin zu türkischen Mordanschlägen auf Repräsentant:innen der Selbstverwaltung. Zuletzt wurde der Ko-Vorsitzende des Exekutivausschusses im Autonomierat von Şengal, Merwan Bedel, am 7. Dezember durch einen türkischen Drohnenangriff ermordet. Angesichts dieser Lage erklärt die Selbstverwaltun

Nordsyrien: Schutzsuchende bereiten sich auf schweren Winter vor

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Während der Winter beginnt, fehlt es den Schutzsuchenden in Nordsyrien an notwendigen Gütern. Aufgrund des Embargos gegen die Region bleibt die Versorgung aus. Bewohner:innen der Camps appellieren an internationale Hilfsorganisationen.   ANF / REDAKTION, 7. Dez. 2021. Etwa 1,3 Millionen Binnenflüchtlinge leben in Nord- und Ostsyrien. Etwa 800.000 von ihnen kommen aus den von der Türkei besetzten Gebieten. Die Selbstverwaltung tut ihr Bestes, um die Menschen trotz des in der Region herrschenden Embargos zu versorgen. Dennoch droht der kommende Winter gefährlich für die Menschen zu werden. „ Vertrauen in internationale Organisationen verloren“ In der Region Şehba leben viele Schutzsuchende aus dem türkisch besetzten Efrîn. Sie bereiten sich auf den vierten Winter nach ihrer Vertreibung vor und versuchen, die Zelte mit eigenen Möglich

Urteilsverkündung gegen Hamburger IS-Rückkehrerin

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Im Strafprozess gegen die Hamburger IS-Rückkehrerin Daniela G. wurde heute am Oberlandesgericht Hamburg das Urteil verkündet. Die Angeklagte wurde zu zwei Jahren und neun Monaten Jugendstrafe verurteilt.   ANF / HAMBURG, 7. Dez. 2021. Am heutigen Dienstag, dem 7. Dezember 2021, wurde im Prozess gegen die Hamburger IS-Rückkehrerin Daniela G. das Urteil verkündet. Die 24-Jährige wurde in zwei Fällen wegen Mitgliedschaft nach §129a und b angeklagt. Ihr wird also vorgeworfen, Mitglied einer im Ausland bestehenden terroristischen Vereinigung – dem sogenannten Islamischen Staat (IS) – gewesen zu sein und sich an dessen Zielen beteiligt zu haben. Daniela G. hielt sich zwischen 2014 und 2019 in den IS-Gebieten in Syrien auf. Sie soll sich gemeinsam mit ihrem nach islamischen Recht angetrauten Ehem
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DW (Deutsche Welle): Klimakatastrophe Wasserkrise in Syrien - eine Region verdorrt Der Nordosten Syriens erlebt laut UN die schlimmste Dürre seit rund 70 Jahren. Zusätzlich zum Klimawandel gefährdet der Konflikt mit der Türkei die Wasser- und Stromversorgung für Millionen von Menschen. Rund 3000 Bäume hat Olivenbauer Ahmad Mahmoud Alahri durch die Trockenheit verloren Die September-Sonne steht tief über dem alten Olivenhain, während Ahmad Mahmoud Alahri nachdenklich von einem Baum zum nächsten schreitet. Der 52-Jährige bricht ein trockenes Stück Holz von einem Baum ab und lässt es auf den staubig grauen Boden fallen. "Zusammen mit meinem Bruder habe ich hier einmal 8000 Bäume gepflanzt. Wir hatten nicht nur Oliven, sondern auch Zitronenbäume und Weinreben," erinnert sich Alahri. "Als der IS (Anm.d.Red.: der sogenannte "Islamische Staat", eine radikal-islamische Terrororganisation) hier geherrscht hat und uns
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HPG: Auch mit der PDK gegen den IS  Serdar Yektaş vom Pressezentrum der HPG erklärt: „Die zunehmende IS-Aktivität in der Umgebung von Kerkûk ist geplant und nicht unabhängig vom türkischen Staat zu betrachten. Wir sind bereit, die Bevölkerung von Südkurdistan zu schützen.“   KURTAY SERHAT / BEHDÎNAN, 6. Dez. 2021. In den vergangenen vier Wochen wurden 22 Peschmerga und fünf Zivilist:innen in Südkurdistan durch den „Islamischen Staat“ (IS) getötet. Im ANF-Gespräch äußert sich der Sprecher des Pressezentrums der Volksverteidigungskräfte (HPG), Serdar Yektaş, zu den Entwicklungen in der Region. Seit dem 23. April versucht der türkische Staat, die Medya-Verteidigungsgebiete zu erobern. Aufgrund des massiven Widerstands war er nun teilweise zum Rückzug gezwungen. Jetzt greift der IS
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Eine Million Eichen für Südkurdistan Mit dem Projekt „Million Oaks“ wird in Südkurdistan erstmals auf den Klimawandel reagiert. Das Ziel des Vorhabens ist es, bis zum Jahr 2024 eine Million Eichen in der Autonomieregion zu pflanzen.   ANF / HEWLÊR, 5. Dez. 2021. Mit dem Projekt „Million Oaks“ wird in Südkurdistan erstmals auf den Klimawandel reagiert. Das Ziel des Vorhabens ist es, bis zum Jahr 2024 eine Million Eichen in der Autonomieregion zu pflanzen. Ins Leben gerufen wurde die Initiative im vergangenen Jahr von der zivilgesellschaftlichen Umweltorganisation Hasar, deren zentrales Anliegen es ist, den Klimawandel und seine Folgen für Mensch und Natur einzudämmen. Die erste Phase des Projekts wurde mit der privaten Cihan-Universität in Hewlêr durchgeführt, 80.000 Eichen konnte