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Es werden Posts vom November, 2023 angezeigt.
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Rojava: Ein vergessener Krieg Egid Ibrahim leitete früher die Hilfsorganisation Kurdischer Roter Halbmond. Vor einigen Jahren gründete er die medico-Partnerorganisation „Right Defense Initiative“ und leitet sie heute. Er ist einer der wichtigsten Menschenrechtsaktivisten in der Region. (Foto: Privat) Mit Luftangriffen terrorisiert die Türkei die selbstverwaltete Region Nordostsyrien. Eindrücke aus Rojava von Egid Ibrahim. medico: Anfang Oktober hat die Türkei mit mehrtägigen Luftangriffen einen großen Teil der zivilen Infrastruktur in Nordostsyrien zerstört. Bereits ein Jahr zuvor hatte die Türkei in einem zweiwöchigen Angriff Umspannwerke, Ölfelder und Getreidesilos zerstört. Worauf zielte die jüngste Angriffswelle? Egid Ibrahim: Am 2. Oktober erklärte der türkische Außenminister Hakan Fidan, die Türkei werde in Reaktion auf einen Anschlag in Ankara, zu dem sich die PKK beka

Iran: Weiterer Teilnehmer von „Jin, Jiyan, Azadî“-Protesten hingerichtet

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In Iran ist ein weiterer Demonstrant im Zusammenhang mit den Anti-Regime-Protesten nach dem Tod von Jina Mahsa Amini hingerichtet worden.   ANF / REDAKTION, 24. Nov. 2023. In Iran ist ein weiterer Demonstrant im Zusammenhang mit den Anti-Regime-Protesten nach dem Tod von Jina Mahsa Amini hingerichtet worden. Laut dem in New York ansässigen Center for Human Rights in Iran (CHRI) erfolgte die Hinrichtung von Milad Zohrevand am Donnerstag in einem Gefängnis in der Stadt Melayer in der Provinz Hemadan im kurdischen Teil des Landes. Der 22-Jährige wurde demnach nicht über die bevorstehende Vollstreckung seines Todesurteils informiert, auch seine Familie durfte er nicht mehr sehen. Nach der Hinrichtung wurde seine Leiche der Familie nicht übergeben, eine Beerdigung wurde untersagt.

Türkei zwingt Zehntausende zurück in den Folterstaat Syrien

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"adopt a revolution" vom 22. November 2023 Die Türkei verfolgt immer mehr syrische Schutzsuchende und zwingt sie, “freiwillig” auszureisen. Der schockierende Bericht einer Menschenrechtsorganisation dokumentiert nun das Ausmaß einer Hetzkampagne, die ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hat. (Fotocollage WDR monitor) „Sie versuchten, alle Syrer*innen zu verhaften und deren Daumenabdruck auf das Dokument für die freiwillige Rückkehr zu bekommen […] mit oder gegen ihren Willen“, so wird Mustafa im Bericht der

Männer demonstrieren in Kobanê gegen Gewalt an Frauen

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Zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen haben Männer in Kobanê mit der Parole „Gegen jede Form von Gewalt und Besatzung – Jin Jiyan Azadî!“ gegen patriarchale Vorherrschaft demonstriert.   ANF / KOBANÊ, 21. Nov. 2023. In der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien gibt es zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen rund um den 25. November ein breites Spektrum an Veranstaltungen und Aktivitäten, um Frauen zu stärken und in der Gesellschaft ein Bewusstsein für die Rechte von Frauen herzustellen. In Kobanê haben Männer mit einer Demonstration verdeutlicht, dass der Kampf gegen Gewalt und patriarchale Vorherrschaft nicht ausschließlich von Frauen geführt wird und die gesamte Gesellschaft betrifft.   An der Demonstration nahmen Vertreter der Institutionen der Autonomieverwaltung (AANES) und Mitglieder politischer

The SDF’s Insurgency Challenge in Deir ez-Zor

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    Aus "Fikra Forum" by Wladimir van Wilgenburg Nov. 14, 2023 The SDF’s current role in Deir ez-Zor and the local grievances surrounding it requires an understanding of the origin of its entry into the region, along with the underlying tension between U.S., Iranian, and Syrian regime interests there. The Arab province of Deir ez-Zor is currently divided between the U.S.-backed Syrian Democratic Forces (SDF), who control the east bank, including the majority of Syria’s oil and gas resources, and the Syrian government and Iranian proxies, who control the west bank of the river that runs through the Deir ez-Zor governorate. Since late August, the SDF has faced a significant insurgency challenge from tribal fighters. With the conflict emerging in part due to Arab grievances over Kurdish control, Ira

Gutachten: Türkei kein sicherer Drittstaat

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Von welcher Sicherheit sprechen sie?    Warum die Türkei nicht als "sicherer Drittstaat" betrachtet werden kann – ein Expert:innengutachten im Auftrag von medico international. Die Erweiterung des Begriffs des ‚sicheren Drittstaates‘ und damit die ausgedehnte Anwendung dieses Konzepts ist ein wesentlicher Bestandteil des ‚Neuen Pakts für Migration und Asyl‘ der Europäischen Union (EU) und der Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS). Die Bezeichnung eines Staates als ‚sicherer Drittstaat‘ ermöglicht es in der Praxis, dass Asylanträge von Personen, die durch diesen angeblich sicheren Drittstaat gereist sind, formell als unzulässig einzustufen. Mit anderen Worten: Ihre Asylanträge werden inhaltlich gar nicht erst geprüft. Die Einstufung eines Drittstaates als ‚sicher‘, um damit Geflüchteten den Zugang zum europäischen Asylsystem zu verwehren, ist jedoch nicht neu. Der EU-Türkei-Erklärung von 2016 lag die Annahme zugrunde, dass die Türkei ein ‚s

Türkische Armee will in Südkurdistan eine Pufferzone errichten

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Der türkische Staat versucht, die in den vergangenen zwei Jahren durch die PDK von Zivilist:innen geräumten Gebiete miteinander zu verbinden und eine Pufferzone von Behdînan bis Bradost zu errichten. PİRDOĞAN KEMAL / BEHDÎNAN, 20. Nov. 2023. Die historische Region Kurdistan wurde bekanntermaßen in vier Teile aufgeteilt. Die jeweiligen Regimes setzten in den von ihnen kontrollierten Teilen Kurdistans mit aller Gewalt eine Politik der Türkisierung, Arabisierung bzw. Persianisierung durch. Diese ging systematisch mit Massakern einher. Dabei fiel dem türkischen Staat, der für seine Grausamkeit und seinen Expansionismus berüchtigt war, die größte Aufgabe zu. Unmittelbar nach der Ausrufung der Republik wurde in der Türkei eine Politik der Leugnung, Vernichtung und Vertreibung ins Leben gerufen. Jede nachfolgende Regierung hat es sich seitdem zur Hauptaufgabe gemacht, dieses Konzept der Homogenisierung und Vernichtung konsequent umzusetzen. Das baathistische Regime in Syrien versucht

Kommentar zu Erdogans Deutschland - Besuch

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Ob wir es noch erleben werden, dass das politische Berlin für den Gründer der PKK den roten Teppich ausrollt? Mit Sicherheit wäre seine Botschaft an die Völker eine andere als der erbärmliche Auftritt des derzeitigen türkischen Repräsentanten.   ANF / SARYA TARO, 19. Nov. 2023. Das waren wieder zwei Tage, die Deutschlands Dilemma mit interessengeleiteter Realpolitik aufzeigen. Es begann mit dem naserümpfend akzeptierten Besuch von Recep Tayyip Erdoğan. Der Staatsgast verkniff es sich zwar, in Gegenwart von Bundeskanzler Scholz und Präsident Steinmeier erneut die Hamas als „Befreiungsorganisation“ zu feiern, scheute aber nicht davor zurück, mit der Erwähnung des „Schuldkults“ die Ansicht deutscher Faschisten im Hinblick auf den Holocaust zu teilen. Schließlich schwadronierte er

Anita Starosta von "medico": Rojava - Krieg ohne Aufmerksamkeit

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Zerstörtes Covid-Krankenhaus bei Dêrik. (Foto: Rojava Information Center) 10.11.2023. Seit Tagen wird Nordsyrien heftig bombardiert, die Region steuert auf eine humanitäre Katastrophe zu und die Welt schweigt. medico-Partner helfen vor Ort. Seit Tagen greift die Türkei die zivile Infrastruktur in Nordsyrien an. Die Lebensgrundlagen der Bevölkerung in der Region werden gezielt zerstört. Innerhalb von drei Tagen wurden über 145 Ziele in allen Städten getroffen. Bisher wurden Dutzende Menschen getötet und verletzt, 80 Prozent der zivilen Einrichtungen sind beschädigt: Wasser- und Energieversorgung, Krankenhäuser und Schulen, Ölfelder, Fabriken und Warenlager. Dabei setzt die türkische Armee Drohnen und Bomben aus Kampfflugzeugen ebenso ein wie Artillerie aus den türkisch besetzten Gebieten Nordsyriens heraus. Hunderttausende Menschen sind seit Tagen ohne Strom und Wasser, daru

Frauendelegation aus Rojava in der Schweiz

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Eine Frauendelegation aus Rojava informiert in Gesprächen und auf öffentlichen Veranstaltungen in der Schweiz über die Auswirkungen der völkerrechtswidrigen Angriffe der Türkei auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien.   ANF / ZÜRICH, 17. Nov. 2023. Eine Frauendelegation aus Rojava reist durch Europa, um über die Angriffe der Türkei auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien aufzuklären. Neben Gesprächen mit europäischen Institutionen finden öffentliche Veranstaltungen zum Thema statt. Aktuell befindet sich die Delegation in der Schweiz. Zu der Gruppe gehören Ruken Ahmed vom Frauenverband Kongra Star und Khawla al-Issa, die Mitglied der arabischen Frauengemeinschaft Zenobiya und Ko-Vorsitzende des Bildungskomitees für Nord- und Ostsyrien ist. Ilham Ehmed , Ko-Vorsitzende d

In Deutschland haben sich Eltern von Internationalist:innen in einem Verein zusammengeschlossen

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In der kurdischen Freiheitsbewegung kämpfen Menschen aus aller Welt. In Deutschland haben sich Eltern von Internationalist:innen in einem Verein zusammengeschlossen, um das Anliegen ihrer Kinder bekannt zu machen und solidarisch zu unterstützen.   ANF / REDAKTION, 18. Nov. 2023. Der jahrzehntelange Kampf der kurdischen Befreiungsbewegung hat längst eine internationalistische Dimension erreicht. Internationalist:innen kämpfen für ein freies und gleiches Leben des kurdischen Volkes und aller Menschen auf der Welt. In der kurdischen Kampfgeschichte gelten sie als Werte, die ihr Leben diesem Ziel widmen. Ein Teil dieser starken Struktur sind die Familien dieser Freiheitskämpfer:innen. Eltern deutscher Kämpfer:innen in der kurdischen Freiheitsbewegung folgen dem Weg ihrer Kinder und