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Es werden Posts vom April, 2023 angezeigt.

HRW: Kinder in Iran wurden getötet, gefoltert, vergewaltigt

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Ein neuer Bericht von Human Rights Watch prangert schwerste Vergehen des iranischen Regimes an Kindern an. So hätten Sicherheitskräfte Kinder getötet, gefoltert, sie sexuell missbraucht und verschwinden lassen.   ANF / REDAKTION, 26. Apr. 2023. Ein neuer Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) prangert schwerste Vergehen des iranischen Regimes an Kindern an. So hätten Sicherheitskräfte Kinder getötet, gefoltert, missbraucht und verschwinden lassen. Zudem seien Kinder verhaftet, befragt und verurteilt worden, ohne dass dabei entsprechende Jugendschutzrechte befolgt wurden. Richter sollen den Familien von Kindern untersagt haben, einen Rechtsbeistand ihrer Wahl zu beauftragen, und die Prozesse seien nicht vor Jugendgerichten verhandelt worden. „Die irani

Erçe: Forderungen der alevitischen Verbände müssen ins Wahlprogramm

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   Cuma Erçe, Vorsitzender des Kulturvereins Pir Sultan Abdal, betont, die Aufstellung von alevitischen Kandidat:innen reiche nicht aus. Stattdessen müssten die Grundforderungen der Alevit:innen ins Wahlprogramm. Auch nach den Wahlen geht der Kampf weiter. ANF / ISTANBUL, 24. Apr. 2023. Die alevitische Gemeinschaft in der Türkei und Nordkurdistan hat besonders unter den Verfolgungswellen durch die türkische Republik gelitten. Vom Dersim-Genozid 1938 über die Massaker von Maraş und Sivas zieht sich eine Blutspur durch die Geschichte der türkischen Republik. Die Alevit:innen kämpfen gegen Assimilation und Vernichtung. In den vergangenen 21 Jahren AKP-Herrschaft hat sich die antialevitische Pol

Türkische Luftwaffe bombardiert täglich im Nordirak

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Die türkische Luftwaffe hat das Dorf Sakarî bei Amêdî in Südkurdistan angegriffen.   ANF / SILÊMANÎ, 22. Apr. 2023. Türkische Kampfflugzeuge haben den Distrikt Amêdî in der Kurdistan-Region Irak (KRI) bombardiert. Ziel der Luftschläge am Samstagnachmittag war nach Angaben der in Silêmanî ansässigen Nachrichtenagentur RojNews das Dorf Sakarî. Gesicherte Angaben über das Ausmaß der Angriffe liegen nicht vor. Der Kontakt zu der Ortschaft sei abgebrochen. Die Türkei greift so gut wie täglich südkurdisches Territorium an. Insbesondere Guerillagebiete werden anvisiert, da Ankara versucht, die von den Volksverteidigungskräften (Hêzên Parastina Gel, HPG) kontrollierten Regionen Südkurdistans an das eigene Staatsgebiet anzugliedern. Da diese an zivile Siedlungsgebiete grenzen, betreibt die türkische Regierung eine gezielte Vert

(Wahlkampf Türkei) Die paritätische Doppelspitze bleibt unverzichtbares Prinzip

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  Obwohl die türkische Regierung die genderparitätische Doppelspitze als eine Bedrohung für sich selbst ansieht, wurde das System von der Gesellschaft angenommen. Auch für die Grüne Linkspartei (YSP) ist es ein unverzichtbares Prinzip in allen Gremien.   ANF / AMED, 22. Apr. 2023. Einerseits gehen die Angriffe auf die Rechte und das Leben der Frauen weiter, andererseits wird ihr Kampf durch Erfolge gestärkt. Einer dieser Erfolge ist das System der genderparitätischen Doppelspitze. In Deutschland haben die Grünen das System des Ko-Vorsitzes eingeführt, in der Türkei und in Kurdistan leisteten Kurd:innen Pionierarbeit für dieses System. Der Prozess, der mit der Beteiligung von Frauen an den Aktivitäten politischer Parteien begann, führte mit der Doppelspitze zu einer gleichberechtigten Vertretung in allen Gremien. 2005:

(Wahlkampf Türkei) Schwerpunkt der YSP: Die Demokratische Republik

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Einige Kreise wollen das Problem in der Türkei eingrenzen und nur über Erdoğan sprechen. Es gibt jedoch historische und gesellschaftliche Gründe für die ungelösten Probleme. Die Grüne Linkspartei (YSP) setzt auf den 3. Weg.   CAFER TAR / REDAKTION, 22. Apr. 2023. In ihren Programmen erklären politische Parteien dem Rest der Gesellschaft, wie sie die Welt sehen. Parteiprogramme können nämlich nicht nur als intellektuelle Tätigkeit einiger weniger Parteimitglieder im engeren Sinne betrachtet werden. Die Programme und Satzungen, die das interne Funktionieren der Partei bestimmen, sind das Ergebnis langjähriger Erfahrung. All die Worte, die auf ein paar Seiten passen, sind das Ergebnis jahrelanger Erfahrung und Ansammlungen, die auf dem Leben selbst basieren. Auch das Programm d

Autonomer Verwaltungsrat Şengal beschließt Gesellschaftsvertrag

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Der Autonome Verwaltungsrat von Şengal hat auf seinem fünften Kongress einen neuen Gesellschaftsvertrag beschlossen. Demnach basiert die Autonomieverwaltung auf einem demokratischen, ökologischen und frauenbefreienden Paradigma.   ANF/ ŞENGAL, 16. Apr. 2023. Der Autonome Verwaltungsrat von Şengal hat am Samstag seinen fünften Kongress abgehalten. Einer der wichtigsten Tagesordnungspunkte war ein neu ausgearbeiteter Gesellschaftsvertrag, in dem auf die historische und kulturelle Realität der Menschen im Irak, in der Nineve-Ebene und in Şengal eingegangen wird. In dem Gesellschaftsvertrag wird festgestellt, dass das nationalstaatliche System im Nahen Osten ursächlich ist für die Probleme im Nahen Osten „Im Laufe der Geschichte haben viele Kulturen, Glaubensrichtungen und Ideen

„Wir wollen unsere Welt zurück - und so gehts!“ - Session V und VI

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In der letzten Sitzung der Konferenz „Die kapitalistische Moderne herausfordern“ wurden die Themen zweier Sessions zusammengeführt: Organisierung für Widerstand, Rückeroberung und Wiederaufbau und der Aufruf zum weltweiten demokratischen Konföderalismus.   JOHANNA FORES / HAMBURG, 10. Apr. 2023. Zunächst stellte die Doktorandin Ida Käyhkö die Theorien Abdullah Öcalans zum demokratischen Konföderalismus vor. Käyhkö zeigte auf, dass demokratische Strukturen schon immer existiert haben, beispielsweise in Familien oder religiösen und philosophischen Bewegungen, bevor sie vom Kapital vereinnahmt wurden. Leider wurde ihre Geschichte nicht immer gut dokumentiert. Der Sozialismus im 20. Jahrhundert sei vor allem daran gescheitert, dass er die Rolle des Nationalstaates und seine A

„Wir haben die kapitalistische Moderne herausgefordert!“

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„Wir haben von einer besseren Welt geträumt! Wir wissen, wie wichtig es ist, uns zu verbinden. Wir sind die 99 Prozent! Wir sind die Produzenten von Leben und Liebe!“ – Die 4. Hamburger Konferenz hat die kapitalistische Moderne in der Tat herausgefordert.   JOHANNA FORES / HAMBURG, 10. Apr. 2023. Am späten Sonntagnachmittag endete die IV. internationale Konferenz „Die kapitalistische Moderne herausfordern – Wir wollen unsere Welt zurück“ in den Veranstaltungsräumen des Wilhelmburger Bürgerhauses in Hamburg. Die rund 1300 Teilnehmer:innen aus aller Welt beendeten die Konferenz mit entschlossenen „Jin, Jiyan, Azadî“-Rufen. Vorangegangen waren vier Tage voller Wissensaustausch, Diskussion und Vernetzung. In insgesamt sechs Sessions sprachen Aktivist:innen und Wissenschaftler:inn

Weitere Giftgasanschläge auf Mädchenschulen in Iran

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Die Vergiftungswelle von Schülerinnen in Iran und Ostkurdistan ebbt nicht ab. Erneut wurden Giftgasanschläge auf Mädchenschulen verübt, unter anderem in Mahabad, Sine und Izeh. In Isfahan setzte das Regime Tränengas gegen Demonstrierende ein.   ANF / REDAKTION, 15. Apr. 2023. Die Welle von systematischen Vergiftungen von Schülerinnen in Iran und Rojhilat ebbt nicht ab. Erneut wurden Giftgasanschläge auf Mädchenschulen verübt, berichten Aktivist:innen und Reporter:innen vor Ort. In der ostkurdischen Stadt Sine (Sanandadsch) gab es nach Angaben des Journalisten Ammar Goli am Samstag gleich zwei Anschläge. Dutzende Schülerinnen einer technischen Mädchenschule sowie eines Gymnasiums klagten über Übelkeit, brennende Augen und Ohnmacht, nachdem sie einen seltsamen Geruch von faulen M

Iran: Studierende rufen zu landesweiten Protesten auf

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Studierende in Iran haben zu neuen landesweiten Protesten aufgerufen. In einem Aufruf fordern zahlreiche Vereinigungen, am Samstag mit verschiedenen Aktionen gegen den repressiven Kurs des Regimes und die strengen Kleidervorschriften zu demonstrieren.   ANF / REDAKTION, 12. Apr. 2023. Studierende in Iran haben im Netz zu neuen landesweiten Protesten aufgerufen. In einem von zahlreichen Vereinigungen am Mittwoch geteilten Aufruf fordern die Verbände, am Samstag mit verschiedenen Aktionen gegen den repressiven Kurs des Regimes und die strengen Kleidervorschriften zu demonstrieren. Mit Versammlungen, Sitzstreiks und Protestslogans solle auf die jüngsten Drohungen seitens der Führung in Teheran reagiert werden, heißt es in dem Appell. Der Protest richte sich gleichermaßen gegen die

Iran: Regime bestraft künftig auch Ermutigung zum Ablegen von Kopftuch

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Das iranische Regime verschärft seine Gesetze zur Einhaltung der Kopftuchpflicht weiter. Künftig sollen auch Menschen bestraft werden, die Frauen ermutigen, den Hidschab abzulegen. Kameras sollen Frauen ohne Kopftuch in der Öffentlichkeit identifizieren.   ANF / TEHERAN, 15. Apr. 2023. Das iranische Regime verschärft seine Gesetze zur Einhaltung der Kopftuchpflicht weiter. Künftig sollen auch Menschen bestraft werden, die Frauen ermutigen, ihr Kopftuch abzulegen, zitierte die halbamtliche Nachrichtenagentur Mehr den stellvertretenden Generalstaatsanwalt Ali Dschamadi am Samstag. Berufung gegen entsprechende Urteile könne nicht eingelegt werden. „Die Strafe für das Verbrechen, andere zu ermutigen, den Hidschab abzulegen, ist härter als die Strafe für das Verbrechen an sich, den

Erdbebenopfer in Samandağ verlangen Rechenschaft

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In der massiv vom Erdbeben zerstörten Stadt Samandağ gingen Erdbebenopfer auf die Straße und verlangten Rechenschaft für das verheerende Krisenmanagement des Regimes.   ANF / HATAY, 7. Apr. 2023. Zwei Monate sind seit dem verheerenden Erdbeben in Nordkurdistan, Rojava, der Türkei und Syrien vergangen. Noch immer liegen Tote unter den Trümmern, noch immer haben viele Menschen nicht einmal Zelte. Die Wut wächst. In Samandağ in der Provinz Hatay gingen am Donnerstag Erdbebenopfer gemeinsam mit linken Parteien und Gewerkschaften auf die Straße. „ Wir werden diese Stadt mit Ziegeln der Liebe wieder aufbauen“ Unter den Protestierenden befanden sich viele Erdbebenüberlebende, es nahmen auch Canan Yüce, Ko-Vorsitzende der Partei der Sozialistischen Wiedergründung (SKYP), Şükran Kabl

Baubeginn für neuen Campus der Rojava-Universität

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Im Osten von Qamişlo entsteht ein neuer Campus der Universität Rojava. Der Neubau ist das größte Bauprojekt der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien und beinhaltet neben den Fakultäten Wohnheime, Sportplätze, Grünflächen und Einkaufsmöglichkeiten.   ANF / REDAKTION, 6. Apr. 2023. Die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES) baut im Dorf Til Faris im Osten von Qamişlo einen neuen Campus der Universität Rojava. Der Baubeginn für das größte Projekt in der Autonomieregion war am 4. April. Geplant ist ein Campus mit zwölf Gebäuden für Wohnheime und Fakultäten, ein Stadion, Sporthallen, Einkaufsmöglichkeiten und Grünflächen. In zwei fünfstöckigen Wohnheimen sollen jeweils 700 Studierende Unterkunft finden. Neben den Schlafräumen sind Lern- und Freizeitbereiche vor

Ezidische Verbände protestieren gegen Zwangsislamisierung in Efrîn

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Ein Video von der Zwangsislamisierung zweier Eziden im türkisch besetzten Efrîn hat Empörung in Nordsyrien und Europa ausgelöst. Ezidische Verbände fordern Konsequenzen, die GfbV sieht die Bundesregierung in der Verantwortung.   ANF / REDAKTION, 3. Apr. 2023. Seit Ende vergangener Woche kursiert in digitalen Medien ein Video, in dem zwei Eziden in Efrîn von Angehörigen der dschihadistischen Söldnertruppen der Türkei dazu gedrängt werden, einzeln das islamische Glaubensbekenntnis nachzusprechen. Laut ANHA handelt es sich bei den ezidischen Männern um Heyder Arif und Şêxo Arif aus dem Dorf Qibar, das wenige Kilometer nordöstlich der Stadt Efrîn liegt. Die Aufnahmen haben großen Protest in der ezidischen Community ausgelöst. Mitglieder der Ezidischen Union aus Efrîn, die seit de

Suryoye in Rojava begehen Neujahrsfest Akitu

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Akitu, so wurde das Neujahrsfest im alten Mesopotamien genannt, zählt zu den ältesten Festen der Welt. Es leitet seinen Namen von dem Wort Gerste ab, die sinnbildlich für die Zivilisation und für das aufblühende Leben in der gesamten Region steht.   ANF / HESEKÊ/QAMIŞLO, 1. Apr. 2023. Am 1. April feiern die Suryoye weltweit das assyrische Frühlingsfest Akitu zum Start des neuen Jahres. Auch die christlichen Völker in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien begingen an diesem Samstag ihr Akitu und begrüßten damit den beginnenden Frühling. Doch das Fest der Erneuerung und der Wiedergeburt der Natur steht in diesem Jahr auch wieder mehr denn je auch im Zeichen des Widerstands gegen die Bedrohungen regionaler wie internationaler Kräfte, die den einzigartigen Versuch, inmitten eines

Erdbebenopfer: „Sollen wir um uns selbst oder um die Toten weinen?“

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In Samandağ in Hatay wurden nach sintflutartigen Regenfällen viele Zelte von Erdbebenopfern unbenutzbar. Obwohl das Gleiche bereits eine Woche zuvor geschehen war, hatten die Behörden keine Maßnahmen ergriffen.   ZEYNEP KURAY / HATAY, 31. März 2023. Die vom Erdbeben betroffene Region in Nordkurdistan und der Türkei kommt nicht zu Ruhe. Sintflutartige Regenfälle machen den unzähligen obdachlos gewordenen Menschen zu schaffen. In Samandağ in der Provinz Hatay wurde einer Zeltstadt der türkischen Katastrophenschutzbehörde AFAD überflutet. Es handelte sich um die zweite Überflutung innerhalb von einer Woche. Die Bewohner:innen werfen den Behörden vor, keinerlei Schutzmaßnahmen getroffen zu haben.     „ Kein Verantwortlicher kam zu Hilfe“ Die von AFAD auf Kieselsteinen errichtete Zeltstadt im Viertel Deniz in Sama