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Massenabwanderung aus dem Erdbebengebiet

Der HDP-Abgeordnete Kemal Bülbül warnt vor einer dauerhaften Massenabwanderung aus dem Erdbebengebiet in der Türkei. Es werde versucht, aus der Katastrophe Profit zu schlagen und die Bevölkerungsstruktur zu verändern. % buffered 00:00 07:43   ANF / SEMSÛR, 26. Feb. 2023. Die Menschen in der Erdbebenregion verlassen massenweise ihre Heimatorte. Der Hauptgrund für die Abwanderung ist die mangelnde Unterstützung durch den türkischen Staat. Die Erdbebenopfer, die keine Unterkunft und kein Essen haben, müssen die Region zwangsläufig verlassen. Der HDP-Abgeordnete Kemal Bülbül hat sich gegenüber ANF in Semsûr (tr. Adiyaman) zu der Massenabwanderung geäußert. Der alevitische Politiker erklärte, dass die Menschen die Region verlassen, weil ihre Häuser beschädigt oder vollständig zerstört sind. Das dürfe jedoch nicht bedeuten, dass sie ihre Heimat für imme
Selbstverwaltung kritisiert Schweigen zu Angriffen auf Erdbebengebiet In den nordsyrischen Erdbebengebieten kommt es trotz Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes zu Angriffen. Kritik an Assad wird auch von Deutschland formuliert, aber auf Reaktionen gegen türkischen Staatsterror wartet man vergeblich.   ANF / BERLIN, 23. Feb. 2023. Die Empörung war zu Recht groß, als Regimechef Baschar al-Assad wenige Stunden nach der Erdbebenkatastrophe in der türkisch-syrischen Grenzregion vor zweieinhalb Wochen die mit Unterstützung Ankaras von FSA-Fraktionen besetzte Stadt Mare (auch Marea) im Nordwesten von Syrien bombardieren ließ. International wurde mit scharfer Kritik auf die staatliche Gewalt im Erdbebengebiet reagiert. So sprach die britische Abgeordnete Alicia Kearns von einem „wahrhaft
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MSD: Mehr als 70 Prozent der Bevölkerung von Efrîn vertrieben Der Demokratische Syrienrat wirft dem türkischen Staat vor, insbesondere in Efrîn seine Vertreibungspolitik gegen die kurdische Bevölkerung nach dem Erdbeben fortzusetzen, und kritisiert die türkischen Angriffe auf selbstverwaltete Gebiete.   ANF / REDAKTION, 23. Feb. 2023. Seit der Besetzung von Efrîn in Nordsyrien im Frühjahr 2018 betreibt der türkische Staat eine Siedlungs- und Vertreibungspolitik, die sich vor allem gegen die kurdische, ehemalige Mehrheitsbevölkerung richtet. Der Demokratische Syrienrat (MSD) warnt, dass der türkische Staat nun auch das Erdbeben nutze, um diese Politik fortzusetzen. So blockierten der türkische Staat und seine Söldnertruppen, allen voran der Al-Qaida-Ableger Hayat Tahrir al-Sham (H
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Hilfskonvoi von Heyva Sor a Kurd in Åžehba eingetroffen Nach Tagen des Wartens im Niemandsland zwischen Autonomie- und Regimegebiet in Nordsyrien ist ein Hilfskonvoi des Kurdischen Roten Halbmonds in Åžehba eingetroffen.   ANF aus ÅžEHBA / ALEPPO, 22. Feb. 2023. Nach über anderthalb Wochen des Wartens im Niemandsland zwischen Autonomie- und Regimegebiet in Nordsyrien ist ein Hilfskonvoi des Kurdischen Roten Halbmonds (Heyva Sor a Kurd) in Åžehba eingetroffen. Die Kolonne musste zuvor noch mehrere Kontrollpunkte der Regimetruppen passieren, weshalb die Lieferung zunächst schleppend vorankam. Drei Lastwagen mit Decken, Medikamenten und anderen Hilfsgütern passierten am Mittwoch über die Provinz Aleppo den Kanton Åžehba. Die Hilfsmittel seien für knapp dreitausend Familien vorgesehen, d

Von Hatay nach Elbistan: Als sonst niemand da war

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„Als wir uns auf den Weg in die Erdbebenregion machten, wussten wir nicht, was uns dort erwarten würde. Das Ausmaß des Schmerzes und der Zerstörung war für uns unvorstellbar.“ - Ein Erlebnisbericht nach dem Erdbeben in der Türkei vor zwei Wochen   ANF / REDAKTION, 21. Feb. 2023. Als wir uns auf den Weg in die Erdbebenregion machten, wussten wir nicht, was uns dort erwarten würde. Das Ausmaß des Schmerzes und der Zerstörung war für uns unvorstellbar. Unser erster Halt war Hatay und unser einziger Wunsch war es, den Schmerz und die Wut der Betroffenen zu teilen und darüber zu berichten. Wir reisten mitten in die Ungewissheit hinein, ohne geistig und körperlich darauf vorbereitet zu sein. Das Einzige, was unsere Hoffnung auf dem Weg aufrecht erhielt, waren die Menschen, denen wir begegneten.

GfbV: Katar unterstützt ethnische Säuberung in Efrîn

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Der türkische Staat nutzt das Erdbeben für eine gezielte demografische Veränderung. Wie die Gesellschaft für bedrohte Völker berichtet, will Katar die ethnische Säuberung der türkisch besetzten Region Efrîn nach dem Erdbeben unterstützen.   ANF / REDAKTION, 21. Feb. 2023. Von dem Erdbeben mit Epizentrum in Hatay am Montagabend war auch Syrien betroffen. Nach vorläufigen Angaben von North Press kamen drei Menschen in den vom Assad-Regime kontrollierten Gebieten ums Leben, über 300 Menschen wurden in Syrien verletzt. In Cindirês in dem von der Türkei besetzten Kanton Efrîn (Afrin) stürzten zwei Gebäude und das Minarett einer Moschee ein. In der Kreisstadt sind bei dem schweren Erdbeben vor zwei Wochen vermutlich über tausend Menschen gestorben, Tausende wurden verletzt und etwa 5000 Familien

Gelebte Vielsprachigkeit in Rojava

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Nach der Unterdrückung aller Identitäten jenseits der arabischen durch das Baath-Regime wurde mit der Revolution von Rojava ein System aufgebaut, in dem alle Sprachen respektiert, gelehrt und gelebt werden.   CEMÃŽL EBDO – MUSTAFA ÇOBAN aus QAMIÅžLO, 21. Feb. 2023. Der 21. Februar wurde 1999 von der UNESCO zum Tag der Muttersprache ausgerufen. Während dieser Tag für viele Menschen nur eine randständige Bedeutung hat, sehen viele, deren Sprache und damit auch ihre Identität bedroht, verfolgt und marginalisiert wird, in diesem Tag einen Anlass zum Protest oder auch um Bilanz zu ziehen. Monistischer Nationalstaat führt zu Assimilation und Genozid Die monistischen Staatsmodelle der „Arabischen Republik Syrien“ und der Türkei basieren auf Assimilation und wenn dies nicht möglich ist, auf Ausgren

Krisenkoordination: „Wir müssen Hatay wiederaufbauen“

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In Hatay hat ein breites Bündnis politischer Parteien und zivilgesellschaftlicher Organisationen das politische Verständnis der Erdogan-Regierung angeprangert und konkrete Maßnahmen zum Wiederaufbau der vom Erdbeben zerstörten Region benannt. % buffered