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Es werden Posts vom Januar, 2024 angezeigt.

Daniela Sepehri: Im Hungerstreik nach Hinrichtungen im Iran

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  von Daniela Sepehri, "taz" vom 26.01.2024. Weibliche politische Gefangene im Iran demonstrieren mit einem Hungerstreik gegen Hinrichtungen. Warum ich mich ihnen in Deutschland anschließe. 21. September 22, Straßenprotest in Teheran Foto: Middle East Images/laif Seit Donnerstag befinde ich mich in einem Hungerstreik, und ich bin nicht alleine. 61 weibliche politische Gefangene im berüchtigten Evin-Gefängnis in Iran treten in den Hungerstreik, um gegen die Hinrichtungen zu demonstrieren. Am vergangenen Dienstag erst wurden zwei politische Gefangene hingerichtet: der 24-jährige Protestierende der „Frau Leben Freiheit-Bewegung Mohamad Ghobadlou und der sunnitische Kurde Farhad Salimi , der seit 14 Jahren in Haft war. Diese zwei Hinrichtungen reihen sich ein in eine Welle, die vor einem Jahr begann. Mehr als 800 Menschen wurden der Menschenrechtsorganisation „Hengaw“ zufolge im vergangenen Jahr exekutiert – so viele wie seit 2015 nicht

Salih Muslim warnt vor Ignoranz der IS-Türkei-Beziehung

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  Salih Muslim warnt: „Die Beziehungen zwischen dem IS und der Türkei einfach laufen zu lassen, ist ein Spiel mit dem Feuer. Man weiß nie, wo das Feuer auflodern wird. Deshalb muss die Türkei in ihre Schranken gewiesen werden.“   NÛJIYAN ADAR / HESEKÊ, 26. Jan. 2024. Mit den türkischen Angriffen auf Nord- und Ostsyrien ist auch der IS aktiver geworden. Im ANF-Interview äußert sich der Ko-Vorsitzende der PYD, Salih Muslim, zu den Entwicklungen.   Angesichts der zunehmend eskalierenden Konflikte und Kriegslage im Nahen Osten erscheint auch der IS wieder auf der Tagesordnung. Der IS hat zuletzt die Verantwortung für den verheerenden Anschlag im Iran übernommen. Wie bewerten Sie das? Die Staaten nutzen den IS als Instrument für ihre eigenen Interessen. Aber eines der Länder, das

Bêrîtan aus Bagdad kämpft in der Verteidigung von Şengal

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  Bêrîtan Delal ist Kämpferin der YJŞ. Sie stammt nicht von dort, der Weg der Araberin führte sie von Bagdad über Salahaddin nach Şengal. Prägend dabei war die Freiheitsphilosophie Abdullah Öcalans.   ANF / REDAKTION, 22. Jan. 2024. Die Fraueneinheiten YJŞ (Yekîneyên Jinên Şengalê) kämpfen im Şengal für die Verteidigung der ezidischen Bevölkerung. Eine ihrer Kämpferinnen ist Bêrîtan Delal. Sie ist ein Beispiel für die Universalität des Freiheitskampfes. Sie stammt aus einer arabischen sunnitisch-schiitischen Familie. Ihre Mutter kommt aus Bagdad, ihr Vater aus Salahaddin. Als der IS Şengal überfiel, ging sie in Salahaddin (40 km NO von Erbil) in die zweite Klasse. Aufgrund der IS-Angriffe musste die Familie innerhalb des Irak fliehen. Die Kämpferin erinnerte sich im Gespräch mit
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  Syrien: Aus Hama nach Rojava Saleh Hussein Khadir stammt aus Hama. 2015 floh er mit seiner Familie nach Rimêlan. „Hier in Rojava haben wir einen Raum zum Atmen gefunden. Für die Sicherheit der Kinder hätte ich keinen besseren Ort finden können“, sagt er.   NÛJIYAN ADAR / RIMÊLAN, 22. Jan. 2024. Viele Menschen aus verschiedenen Regionen Syriens sind nach Rojava migriert, um dort ein besseres Leben zu finden. Saleh Hussein Khadir ist einer von ihnen. Der Vater von acht Kindern stammt aus dem Dorf Sheria bei Hama. Er ist 57 Jahre alt und hat 26 Jahre Erfahrung mit der Landwirtschaft in Treibhäusern. In Rojava arbeitet er gemeinsam mit seiner Ehefrau und seiner Tochter in einer Landwirtschaftskooperative in Rimêlan. Kooperativen sind ein zentraler Baustein der auf Sol
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      23. Januar 2024 IS-Comeback durch türkischen Angriffskrieg in Nordostsyrien Der IS hofft seit Jahren auf sein Revival in Syrien und ausgerechnet der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan, selbsterklärter Terrorismusbekämpfer, ist dabei sein derzeit wichtigster Unterstützer. Die Zeiten, in denen der IS große Gebiete kontrollierte, sind vorbei. Aber wie lange noch? Die radikal-islamistische Miliz „Islamischer Staat“ kontrollierte jahrelang große Gebiete in Syrien und dem Irak. Diesen De-facto-Staat zerschlug die Anti-IS-Koalition 2019 final, seitdem gilt der IS als militärisch besiegt. Gänzlich weg war er jedoch nie – er hat sich in Schläferzellen, die über Städte und Dörfer verstreut sind, neuformiert. Allein südlich von Hassaka gibt es noch etliche Dörfer, die damals komplett unter der Kontrolle des IS standen und im Anti-Terror-Kampf der US-geführten Koalition vollständi

Iran: Weibliche Gefangene im Hungerstreik gegen Hinrichtungen

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  In Iran sind nach der Hinrichtung eines regimekritischen Demonstranten und eines kurdischen Geistlichen 61 Insassinnen des berüchtigten Evin-Gefängnisses in einen Hungerstreik getreten. Irans einzige „Lebenslängliche“ Zeynab Jalalian unterstützt sie.   Titelbild: Eingangsbereich Evin-Gefängnis © Abdurrahman Gök | MA   ANF / TEHERAN, 25. Jan. 2024. In Iran sind nach der Hinrichtung eines regimekritischen Demonstranten und eines kurdischen Geistlichen dutzende Insassinnen des Evin-Gefängnisses in einen Hungerstreik getreten. Insgesamt 61 weibliche politische Gefangene in der als Folterkammer berüchtigten Haftanstalt in Irans Hauptstadt Teheran beteiligten sich seit Donnerstag an dem Protest, berichtete das Kurdistan Human Rights Network (KHRN). Unter den hungerstreikenden Frauen

Berichte über Willkürherrschaft: Bundesanwaltschaft soll sich mit protürkischen Foltermilizen in Syrien befassen

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  Plünderungen, Vergewaltigungen, Folter: Im Norden Syriens schikanieren arabische, protürkische Milizen die kurdische Bevölkerung. Jetzt haben sich einige der Opfer an die Bundesanwaltschaft gewandt. Von Christoph Reuter und Fidelius Schmid 18.01.2024, 06.29 Uhr • aus DER SPIEGEL 4/2024 Türkisches Militär in Nordsyrien: Vom Westen weitestgehend ignoriert Foto: Delil Souleiman / AFP Z9 sah noch, dass die Männer am Checkpoint zwei Flaggen auf ihren Uniformen trugen. Am linken Ärmel prangte das Emblem der »Syrischen Nationalen Armee«, rechts ein türkisches Hoheitsabzeichen. Dann banden sie ihm ein Stück Stoff um den Kopf und nahmen ihn mit, in ein Gefängnis. Dort schlugen sie ihn. Traten ihn. Stachen mit einer Nadel unter seine Fingernägel, ins Nagelbett. Schrien ihn an: Er solle gestehen, dass er ein Terrorist sei, im Dienst der kurdischen Arbeiterpartei PKK . So schildert er es im Gespräch mit dem SPIEGEL. Später w

„Untersuchungskommission für Mord an Frauenaktivistin einrichten“

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  Nach der Ermordung der Frauenrechtsaktivistin Firyal Silêman Halid aus Rojava im südkurdischen Kerkûk fordert der Rat der Familien der Gefallenen der Region Şehba die Einrichtung einer unabhängigen Untersuchungskommission.   ANF / REDAKTION, 19. Jan. 2024. Am Donnerstag wurde in Kerkûk (Kirkuk) ein Attentat auf die Frauenrechtsaktivistin und Politikerin Firyal Silêman Halid (Zelal) aus Rojava verübt. Ein Mann erschoss sie gezielt mit einer mit einem Schalldämpfer versehenen Pistole und floh gemeinsam mit seinem Komplizen unerkannt auf einem Kraftrad. Ähnliche Taten der letzten Monate und Jahre in Südkurdistan deuten auf die Handschrift des türkischen Geheimdienstes MIT hin. „ Hinter diesem Angriff steht der Terrorstaat Türkei“ Der Rat der Familien der Gefallenen im Kanton

Lage in Nordostsyrien: EU-Abgeordnete fordern Borrell zum Handeln auf

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Eine parteiübergreifende Gruppe von EU-Abgeordneten hat den EU-Chefdiplomaten Josep Borrell angesichts der Aggression gegen Nord- und Ostsyrien aufgefordert, Druck auf die Türkei auszuüben. Schweigen zu Kriegsverbrechen sei keine Option.   ANF / BRÜSSEL, 19. Jan. 2024. EU-Abgeordnete haben den EU-Chefdiplomaten Josep Borrell aufgefordert, Druck auf die Türkei auszuüben. Der EU-Außenbeauftragte sei angesichts der Angriffe auf Nord- und Ostsyrien und den neuerlichen Kriegsdrohungen Recep Tayyip Erdoğans gefordert, auf ein Ende der „unprovozierten Aggression und der Kriegsverbrechen der Türkei“ gegen die Bevölkerung der Autonomieregion zu drängen. In einem von ANF eingesehenen Brief warnte eine parteiübergreifende Gruppe von EU-Abgeordneten, dass die türkischen Bombardements in Nord- und Ostsyrien auch eine Gefahr für Europa darstellten. Sie zielt

Tatort Efrîn: Opfer stellen Strafanzeige in Karlsruhe

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  Mord, Vergewaltigung und Raubzüge durch pro-türkische Milizen gehören seit der Besetzung Efrîns vor sechs Jahren zum traurigen Alltag der Region. Nun haben einige Überlebende dieses Terrorregimes Strafanzeige bei der Bundesanwaltschaft gestellt. % buffered 03:16 00:00   ANF / REDAKTION, 18. Jan. 2024. Die Menschenrechtsorganisationen European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) und Syrians for Truth and Justice (STJ) haben bei der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe Strafanzeige erstattet. Sie fordern umfassende Ermittlungen gegen die Täter von Verbrechen gegen die Menschlichkeit im besetzten Efrîn (Afrin) und ihre Verfolgung nach dem Weltrechtsprinzip. Vor sechs Jahren, am 20. Januar 2018, starteten die Türkei und der mit ihr verbündete Milizverband „Syrische N

Nord- und Ostsyriens Roadmap für Stabilität

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Es liegt im Interesse der internationalen Gemeinschaft, die Selbstverwaltung in der Region Nord- und Ostsyrien zu unterstützen. Die kurdische Politikerin Ilham Ehmed spricht fünf Empfehlungen aus.   ILHAM EHMED/ REDAKTION, 18. Jan. 2024. Die militärische Niederlage des IS-Kalifats, die vor fast fünf Jahren durch die gemeinsamen Anstrengungen der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD, en.: SDF) und der Internationalen Koalition erreicht wurde, hatte bedeutende Folgen für unsere Region und die Welt. Der IS hält kein Territorium mehr, und seine Fähigkeit, den Nahen Osten, Europa und die Vereinigten Staaten zu bedrohen, ist stark geschwächt. Hier in Nord- und Ostsyrien erholt sich unsere Gesellschaft von den Folgen der Unterdrückung durch den IS. Wir haben den ethnischen und religiösen Pluralismus als Grundlage für die Gestaltung des politischen und

Ezidische Verbände kritisieren „Charta der Versöhnung“

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  Die ezidischen Verbände NAV-YEK und SMJÊ kritisieren die „Charta der Versöhnung“, die am Donnerstag im nordrhein-westfälischen Landtag unterzeichnet werden soll. Das Projekt sei zweckentfremdet und von der PDK vereinnahmt worden.   ANF / REDAKTION, 17. Jan. 2024. Am Donnerstag findet im Landtag von Nordrhein-Westfalen die Abschlussveranstaltung des Projekts „ Verarbeiten, Vergeben, Versöhnen “ der Kurdish European Society e.V. (KES) mit Unterzeichnung einer „Charta der Versöhnung zwischen Muslim:innen und Ezid:innen in Kurdistan, Europa und der Welt“ statt. Das Projekt wurde finanziert durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration und stößt in seiner Endfassung auf die Kritik ezidischer Organisationen. Der Zentralverband der Êzîdi