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HPG: Auch mit der PDK gegen den IS 

Serdar Yektaş vom Pressezentrum der HPG erklärt: „Die zunehmende IS-Aktivität in der Umgebung von Kerkûk ist geplant und nicht unabhängig vom türkischen Staat zu betrachten. Wir sind bereit, die Bevölkerung von Südkurdistan zu schützen.“

In den vergangenen vier Wochen wurden 22 Peschmerga und fünf Zivilist:innen in Südkurdistan durch den „Islamischen Staat“ (IS) getötet. Im ANF-Gespräch äußert sich der Sprecher des Pressezentrums der Volksverteidigungskräfte (HPG), Serdar Yektaş, zu den Entwicklungen in der Region.

Seit dem 23. April versucht der türkische Staat, die Medya-Verteidigungsgebiete zu erobern. Aufgrund des massiven Widerstands war er nun teilweise zum Rückzug gezwungen. Jetzt greift der IS in Südkurdistan an. Die Verluste nehmen zu. Was können Sie dazu sagen?

Ja, es ist wahr, dass es um Kerkûk Bewegungen des IS gibt. Diese Aktivitäten sind inzwischen zu konkreten Angriffen geworden. Es gibt Gefallene unter der Zivilbevölkerung und den Peschmerga. Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, um den Familien der Gefallenen und unserem Volk von Südkurdistan unser Beileid auszusprechen. Es ist sehr besorgniserregend, dass der von den Freiheitskämpfer:innen des kurdischen Volks in die Niederlage gezwungene IS nun erneut unser Volk angreift.

Die IS-Aktivitäten hängen mit dem türkischen Staat zusammen“

Warum mobilisiert sich der IS jetzt, nachdem er seine Territorialherrschaft in Syrien und dem Irak verloren hat, in der Umgebung von Kerkûk?

Wir glauben nicht, dass es sich hier um eine plötzliche Entwicklung handelt. Die Aktivitäten des IS bei Kerkûk sind das Ergebnis eines Planes. Sie können nicht unabhängig vom türkischen Staat betrachtet werden. Vor allem, wenn wir uns die jüngsten Erklärungen und die verstärkten Aktivitäten der hier von der türkischen Regierung organisierten Kreise ansehen, kann die Situation besser begriffen werden.

Als der IS die Region 2014 Angriff, kämpften Peschmerga und HPG Seite an Seite und schützten die Bevölkerung. Werden Sie das gleiche wieder tun, wenn die Angriffe des IS jetzt zunehmen und die Gefahr wächst?

Natürlich. Wo auch immer ein Angriff auf unser Volk herkommt, haben wir die Pflicht, unser Volk aufopferungsvoll zu verteidigen. Wenn der Bedarf besteht und es gewünscht ist, dann sind wir als HPG bereit, die Bevölkerung von Kerkûk zu schützen. So wie wir unseren Teil 2014 beigetragen haben, steht dem auch heute nichts im Weg.

Die Schwäche der PDK wird auch als eine Ursache für den Tod von Peschmerga und Zivilist:innen diskutiert. Wie in den Medien berichtet wurde, hat sich die PDK mehr auf die Guerillagebiete fokussiert und setzt dort auch Waffen ein, die sie für den Kampf gegen den IS erhalten hat.

Ja, das ist leider ebenfalls richtig. Die militärische Stärke hätte gegen die wahren Feinde des kurdischen Volkes eingesetzt werden müssen und nicht gegen die Guerilla. Dies dient weder der Bevölkerung von Südkurdistan noch dem Freiheitskampf des kurdischen Volkes insgesamt. Und es sollte klar sein, dass der IS nicht mit Panzerfahrzeugen und großen Truppenkontingenten geschlagen werden kann. Er kann aber mit kleinen Einheiten getroffen werden. Dies ist es eine der wichtigsten Überlegungen, die wir bei der Entwicklung des Stils und der Taktik der Guerilla der neuen Ära berücksichtigten, um entscheidende Ergebnisse gegen diese Art von Angriffen zu erzielen. Die HPG sind in dieser Hinsicht sehr erfahren und kompetent.

Wir haben nichts mit dieser Bombe zutun“

Als der türkische Präsident Tayyip Erdoğan Sêrt besuchte, gab es Berichte, dass eine Bombe an einem Polizeiauto platziert und ein Angriff auf Erdoğan vereitelt wurde. Die türkischen Medien beschuldigten die Guerilla. Was ist da dran?

Wir haben nichts mit der Bombe zu tun, die die von der AKP kontrollierte Presse mit massiver Übertreibung hochspielt. Es dürfte sich um ein Szenario handeln, das von der AKP orchestriert wurde. Das faschistische Regime und sein Chef haben die Kontrolle über die Tagesordnung verloren. Vielleicht haben sie es selbst getan, um die AKP auf eine andere Art und Weise auf die Tagesordnung zu bringen und sie als Opfer darzustellen. Sie sagen, die beschlagnahmte Bombe habe 1,5 Kilo gewogen. Jeder weiß, dass diese Menge Sprengstoff das Panzerfahrzeug des Präsidenten in keiner Weise beeinträchtigen kann. Daher ist das, was behauptet wird, nicht wahr. Wir denken, es geht um Propagandazwecke.

 

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