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Es werden Posts vom August, 2021 angezeigt.

Britischer Parlamentarierbericht: Einstufung der PKK als „terroristisch“ überprüfen

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Eine interfraktionelle Kommission im britischen Parlament fordert in einem Bericht zur politischen Vertretung und Gleichberechtigung von Kurden in Syrien und der Türkei die britische Regierung auf, die Listung der PKK als „terroristisch“ zu überprüfen.   ANF / LONDON, 29. Aug. 2021. Die Allparteien-Kommission (APPG) zu Kurdistan in Syrien und der Türkei im britischen Parlament hat einen Bericht zur politischen Vertretung und Gleichberechtigung von Kurdinnen und Kurden veröffentlicht und stellt der Regierung in Ankara ein verheerendes Zeugnis aus. In dem Land herrsche eine „Krise der Menschenrechte und der Meinungsfreiheit“ sowie ein grundlegender Zusammenbruch der Demokratie. Die Behandlung der kurdischen Gesellschaft und Mandatstragenden gehöre zu den größten Bedrohungen für demokratische Verhältnisse in der Türkei und der gesamten

Steine gegen russische Patrouille in Til Temir

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Mit Steinwürfen gegen eine russische Patrouille haben Menschen in der nordsyrischen Kreisstadt Til Temir gegen die fortgesetzten Angriffe der Türkei und die Unterbrechung der Wasser- und Stromversorgung protestiert.   ANF / TIL TEMIR, 29. Aug. 2021. In Til Temir haben Anwohner:innen eine russische Patrouille mit Steinen beworfen. Das berichtet North Press Agency . Am Sonntagmorgen haben erneut Artillerieangriffe der türkischen Besatzungstruppen auf Dörfer im Umland der nordsyrischen Kreisstadt stattgefunden. Über zehn Mörsergranaten und Artilleriegeschossen sind in den assyrischen Dörfern Tel Tawil und Tel Karabit im Westen von Til Temir eingeschlagen. Der Protest der Bevölkerung von Til Temir richtet sich auch gegen die Unterbrechung der Wasser- und

KCK: Gegen die ökologische Zerstörung in Südkurdistan

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Gelingt die Besetzung Südkurdistans, wird die Region einer „unerbittlichen Ausbeutung“ unterworfen. Kein Baum, kein Fluss und kein Dorf wird unangetastet bleiben, erklärt die KCK und ruft zum gemeinsamen Kampf gegen die Umweltzerstörung in Başûr auf.   ANF / BEHDÎNAN, 3. Juni 2021. Das Außenkomitee der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) ruft Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen sowie Ökologiebewegungen auf, ihre Stimme gegen die türkischen Angriffe auf Südkurdistan (Irak) und die damit verbundene Umweltzerstörung zu erheben. Die Besatzungsoperationen der Türkei seien nicht nur eine Katastrophe in den Lebensbedingungen der Menschen in den Kriegszonen, sondern stellten auch eine existentielle Katastrophe für die Natur in der Region dar, heißt es in einer Stellungnahme des KCK-Außenkomitees. In den letzten Tagen war be

Türkisch-Kurdistan: Vielschichtiger Krieg gegen Dersim

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Dersim liegt im permanenten Fokus des türkischen Staats. Von kulturellem Genozid über Ökozid und Femizid bis zum Spezialkrieg wird die nordkurdische Provinz durch eine komplexe und facettenreiche Kolonialpolitik beherrscht.   ANF / DERSIM, 27. Aug. 2021. Dersim gilt mit seiner Geschichte, Kultur, Natur und seinen Widerständen als eines der wichtigsten Zentren Kurdistans. Damit liegt die Provinz im permanenten Fokus des türkischen Staats. Von kulturellem Genozid über Ökozid und Femizid bis zum Spezialkrieg wird Dersim durch eine komplexe und facettenreiche Kolonialpolitik beherrscht. Nahezu die Hälfte der Bevölkerung von Dersim saß bereits im Gefängnis oder befindet sich noch hinter Gittern, ein erheblicher Teil der Bewohnerinnen und Bewohner ist dur

Dürre und Wassermangel in Syrien und Irak

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Die Hilfsorganisationen CARE und NRC warnen vor einem unmittelbar bevorstehenden Zusammenbruch der Wasser- und Nahrungsmittelproduktion für zwölf Millionen Menschen in Syrien und im Irak.   ANF / REDAKTION, 24. Aug. 2021. Die Hilfsorganisationen CARE und NRC (Norwegian Refugee Council) warnen vor den Folgen von Dürre und Wassermangel in Syrien und Irak. Laut einem am Montag veröffentlichten Bericht könnten mehr als zwölf Millionen Menschen den Zugang zu Wasser, Lebensmitteln und Strom verlieren. In Syrien herrsche die schlimmste Dürre seit 70 Jahren, im Irak gebe es rekordverdächtig niedrige Niederschläge. Steigende Temperaturen haben in der Region dazu geführt, dass nur sehr selten Regen fällt und demzufolge lebensnotwendiges Trinkwasser für Mensche

Enorme Dürre im Irak und in Syrien

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APA/AFP/Delil Souleiman , 23. August 2021.  Steigende Temperaturen, fehlende Niederschläge, Dürren und ein extrem niedriger Wasserspiegel des Flusses Euphrat haben in den vergangenen Wochen zu einem verheerenden Wassermangel in Syrien und im Irak geführt. Das Leben von zwölf Millionen Menschen ist dadurch gefährdet, warnte am Montag die Hilfsorganisation CARE. Auch in anderen Ländern der Region ist die Situation angespannt. Mehr als fünf Millionen Menschen in Syrien sind der NGO zufolge direkt vom Wasser des Euphrat abhängig. Wenig Schneefall im Winter und geringe Niederschläge haben dazu geführt, dass der Fluss unterdurchschnittlich viel Wasser führt. Dazu

Drohnenangriffe auf Autos in Rojava

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In einem Dorf bei Qamişlo ist ein Auto von einer türkischen Drohne bombardiert worden. Am Samstagabend wurde ein Zivilfahrzeug in der Nähe von Kobanê von einer Drohne angegriffen.   ANF / REDAKTION, 22. Aug. 2021. Die Türkei setzt die Killerdrohnenangriffe auf Rojava fort. Am Samstagabend ist ein ziviles Fahrzeug im Dorf Qere Mezra südostlich von Kobanê angegriffen worden. Heute wurde ein Auto im Dorf Hima westlich von Qamişlo bombardiert. Der Luftangriff hat sich nach Angaben von ANHA vor einem Gebäude zugetragen, in dem Verletzte untergebracht sind. Über der Region sind weiterhin Drohnen unterwegs. Informationen über Tote und Verletzte liegen noch nicht vor. Im türkischen Drohnenkrieg gegen Kurdistan kommt es zurzeit täglich zu völkerrechtswidrige

Afghanische Aktivistin: Für uns ist noch nicht alles vorbei

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  Mahmouda A. kämpfte in Afghanistan für die Rechte von Frauen. Dann wurde sie von den Taliban bedroht und musste fliehen. Unter deren erneuten Herrschaft wird das Leben für Frauen eine Hölle sein. Aber es ist noch nicht alles vorbei, sagt sie.   ANF / ANKARA, 21. Aug. 2021. Die Anschläge vom 11. September 2001 führten zur US-Invasion in Afghanistan. Fast 20 Jahre später droht ein Rückfall in die blutigen 90er Jahre. Seit Beginn des vollständigen Abzugs internationaler Truppen haben die militant-islamistischen Taliban im Eiltempo weite Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht. Mittlerweile erklärten sie sich zu den neuen Machthabern des südasiatischen Landes. Der Blitzfeldzug binnen weniger Tage und die Eroberung der Hauptstadt Kabuls stellen den Höhepunkt des Afghanistan-Konflikts dar. Den Preis für das Versagen des Westens w

QSD kündigen Vergeltung für Drohnenangriffe an

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Bei türkischen Drohnenangriffen in Nordostsyrien sind fünf Menschen getötet worden, darunter eine YPJ-Kommandantin und ein YPG-Kommandant. Die QSD weisen darauf hin, dass der türkische Staat östlich des Euphrat eine neue Angriffsphase eingeleitet hat.   ANF / REDAKTION, 20. Aug. 2021. Die Generalkommandantur der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) hat sich zu den Killerdrohnenangriffen der Türkei auf Nordostsyrien geäußert und Vergeltung angekündigt. Die USA und Russland werden als Garantiemächte dazu aufgefordert, gegen die türkischen Angriffe Stellung zu beziehen. Die QSD weisen darauf hin, dass die Türkei eine neue Angriffsphase eingeleitet hat. Am Donnerstag haben türkische Drohnenangriffe bei Qamişlo und Til Temir zu Toten und Verletzten geführ

Xidro: Frauenrevolution von Rojava als Beispiel für die Region

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Auf der zweiten Frauenkonferenz des Mittleren Ostens und Nordafrikas in Beirut zog insbesondere die Frauenrevolution von Rojava viel Aufmerksamkeit auf sich. Die Ko-Vorsitzende des Frauenrats von Nord- und Ostsyrien, Cihan Xidro, berichtet.   DÎLAN DÎLOK / HESEKÊ, 20. Aug. 2021. Ende Juli fand in Beirut die 2. Frauenkonferenz des Mittleren Ostens und Nordafrikas statt. Etwa hundert Delegierte aus 15 verschiedenen Ländern nahmen an der von palästinensischen Frauen vorbereiteten Konferenz teil, darunter auch Vertreterinnen der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien, der Frauenbewegung Kongreya Star, des Jineolojî-Komitees und des Syrischen Frauenrats. Die

Xelîl (PYD): Wenn Şengal fällt, fällt auch Rojava

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Şengal ist der Ort, an dem sich der Widerstand und die Würde des kurdischen Volkes bewiesen haben. Der PYD-Politiker Aldar Xelîl erklärt, dass die türkischen Angriffe auf Şengal und Rojava demselben Konzept folgen und es dabei nicht um die PKK geht.   MUSTAFA ÇOBAN / HESEKÊ, 19. Aug. 2021. Der PYD-Politiker Aldar Xelîl hat gegenüber ANF die Angriffe des türkischen Staates auf Şengal bewertet und ist dabei auf den Zweck der Bombardierungen und die Auswirkungen auf Rojava eingegangen. Zu den aufeinander folgenden Luftangriffen auf den YBŞ-Kommandanten Seîd Hesen und ein Krankenhaus in Şengal erklärt Xelîl, dass die Türkei Führungspersönlichkeiten der Ezid:innen ausschalten will: „Ganz offensichtlich hat sich der türkische Staat mit regionalen und internationalen Mächten auf ein Konzept geeinigt, um die Hoffnung und den Kampf des kurdisc

Acht Tote bei Bombardierung von Krankenhaus in Şengal

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Bei der Bombardierung des Krankenhauses in Şengal sind vier YBŞ-Kämpfer und vier Mitarbeiter:innen ums Leben gekommen. Der Autonomierat Şengal geht davon aus, dass der Angriff mit internationaler und regionaler Zustimmung erfolgt ist.   ANF / ŞENGAL, 18. Aug. 2021. Bei dem gestrigen Luftangriff auf ein Krankenhaus in Şengal sind acht Menschen ums Leben gekommen, vier weitere Personen erlitten Verletzungen. Das hat der Demokratische Autonomierat Şengal (ku. Meclîsa Xweseriya Demokratîk a Şengalê, MXDŞ) bekannt gegeben: „Als Ezidinnen und Eziden trauern wir seit Wochen, weil die Weltmächte und die Feinde des Ezidentums den August zum einem Monat der Massaker gemacht haben. Zu Beginn des Monats haben wir der Gefallenen des Ferman von 2014 gedacht, am 1

Veröffentlicht am 22.08.2021

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Afghanistan, jetzt

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Alle wollen raus. In der Menge am Flughafen in Kabul. (Foto: AHRDO) Ein Versuch, die Lage in Kabul aus Deutschland zu beschreiben. Von Thomas Rudhof-Seibert, 19.8.2021. Die Vor stellung ist beendet. Das Publikum erhebt sich. Es ist Zeit, den Mantel überzuziehen und nach Hause zu gehen. Die Besucher drehen sich um: kein Mantel mehr und kein Zuhause. Wassili R osanow   Seit Tagen dieselben Bilder, alle wenigstens mit diesen Beiworten zu belegen: erschütternd, empörend, beschämend. Auch heute früh um 6 Uhr, gleich nach Ende der Ausgangssperre, machen sich abertausende Afghan:innen zum Flughafen Kabul auf. Ungezählte scheitern an den immer zahlreicheren Checkpoints der Taliban, werden dort beschimpft, geschlagen, verprügelt, ausgepeitscht, ins Ungewisse weggeführt oder einfach in d