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MSD-Vorsitzender: Dialog mit Damaskus wird fortgeführt

 


Der Demokratische Syrienrat führt laut seinem Ko-Vorsitzendem Mahmoud al-Mislat weiterhin Gespräche mit Damaskus. Bei einem Treffen in Qamişlo betonte er die Bedeutung nationaler Einheit und schloss eine Rückkehr zu den Verhältnissen vor 2011 aus.

Demokratischer Syrienrat bestätigt laufende Verhandlungen
 
ANF / QAMIŞLO, 23. Nov. 2025.

Der Ko-Vorsitzende des Demokratischen Syrienrats (MSD), Mahmoud al-Mislat, hat bestätigt, dass die Gespräche zwischen der Selbstverwaltung in Nord- und Ostsyrien (DAANES) und der syrischen Übergangsregierung in Damaskus fortgesetzt werden. Bei einem politischen Treffen in Qamişlo unterstrich er die Bedeutung nationaler Einheit und verwies auf die Notwendigkeit eines breiten Konsenses für die Zukunft Syriens.

„Unsere Beziehungen zu Damaskus sind gut, und die Verhandlungen laufen weiter“, sagte al-Mislat am Sonntag im Rahmen einer MSD-Veranstaltung mit lokalen Vertreter:innen, religiösen Persönlichkeiten, Stammesältesten und zivilgesellschaftlichen Akteur:innen aus Qamişlo und Umgebung. Der Austausch fand in einer öffentlichen Halle unter großer Beteiligung der Bevölkerung statt.

In seiner Rede verwies al-Mislat auf die gesellschaftliche Vielfalt in Qamişlo und würdigte die Stadt als Symbol des friedlichen Zusammenlebens. „Qamişlo st nie gefallen, weil seine Bevölkerung immer einen starken Willen hatte“, betonte er.

Mit Blick auf die politische Lage erklärte Meslet, Syrien befinde sich in einer entscheidenden Phase. „Es gibt ein neues System mit neuen Forderungen – das erfordert Verantwortung von uns allen“, sagte er. Ziel sei es, durch Zusammenarbeit und nationale Einigkeit eine Zukunft für alle Syrer:innen zu schaffen. „Unser Schmerz ist derselbe, unsere Sache ist dieselbe. Jetzt ist die Zeit, die Anstrengungen aller Menschen dieses Landes zu vereinen.“

Kritisch äußerte sich al-Mislat zur Rolle der Übergangsregierung in Damaskus. Deren Legitimität dürfe nicht allein von außen kommen, sondern müsse auf innerem Konsens beruhen. Eine Rückkehr zum Zustand Syriens vor 2011 lehne man ab, ebenso eine Teilung des Landes. „Wir glauben an die Einheit der Völker und an ihre Fähigkeit zur Verständigung“, sagte er. „Ohne nationalen Konsens können wir keinen nachhaltigen Frieden schaffen.“

Al-Mislat betonte, die Selbstverwaltung fordere Rechte für alle ethnischen und religiösen Gruppen in Syrien. „Wir sitzen alle im selben Boot“, so seine Formulierung. Zugleich würdigte er die Rolle traditioneller Autoritäten wie Stammesältester und religiöser Würdenträger bei der Vermittlung in Krisenzeiten. „Sie haben in der Geschichte stets das Land geschützt und auch jetzt brauchen wir sie, um Zwietracht zu verhindern.“

Mit Blick auf das sogenannte Abkommen vom 10. März, das als Grundlage für weitere Verhandlungen zwischen der DAANES und Damaskus diene, unterstrich al-Mislat, dass auch Gespräche mit arabischen Staaten im Gange seien. „Wir sind Teil der politischen Landschaft.“

Teilnehmende des Treffens in Qamişlo erklärten ihr fortgesetztes Bekenntnis zur Selbstverwaltung und den Demokratischen Kräften Syriens (QSD). Die Einheit der Bevölkerung – ob Kurd:innen, Araber, Assyrer oder Suryoye – bleibe ein zentrales Ziel, so der Tenor. Das Treffen endete mit einem offenen Meinungsaustausch zwischen den Anwesenden.

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