Zahl der Toten in Suweida steigt – DAANES fordert Ende der Gewalt
Die Gewalt in Suweida eskaliert weiter. Laut SOHR wurden inzwischen mindestens 89 Menschen getötet – die meisten davon Drus:innen. Die DAANES zeigt sich alarmiert und warnt vor einem Bruch des gesellschaftlichen Zusammenhalts.
Die Gewalt in der mehrheitlich von Drus:innen bewohnten südlichen syrischen Provinz Suweida hat sich weiter verschärft. Wie die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) mitteilte, ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 89 gestiegen. Unter den Getöteten seien 50 Angehörige der drusischen Gemeinschaft, 18 Beduinen und 14 „Soldaten“ der selbsternannten Regierung in Damaskus. Dutzende weitere Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Auch Kinder befinden sich demnach unter den Opfern.
Das israelische Militär bestätigte unterdessen, sich in die Auseinandersetzungen eingeschaltet zu haben. Nach eigenen Angaben wurden Panzer der aus der Miliz „Hayat Tahrir al-Sham“ (HTS) hervorgegangenen Regierungsarmee unter Beschuss genommen. Zuvor hatte das syrische Innenministerium bekannt gegeben, Truppen in die Region entsendet zu haben, um „die öffentliche Ordnung wiederherzustellen“.
Selbstverwaltung warnt vor gesellschaftlicher Eskalation
Die Demokratische Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) äußerte sich indes besorgt über die Entwicklung in Suweida. Die Angriffe und Bedrohungen, die derzeit gegen die Zivilbevölkerung gerichtet seien, stellten eine ernsthafte Gefahr für die Stabilität des gesamten Landes dar, erklärte die Autonomieverwaltung am Montag in einer Stellungnahme.
„Was in Suweida geschieht, richtet sich nicht nur gegen eine Region, sondern bedroht die Einheit aller Syrerinnen und Syrer sowie ihre Bestrebungen, einen demokratischen Staat auf Basis von Vielfalt und Pluralismus zu schaffen“, heißt es in der Erklärung. Diese Gewalt sei durch keine nationalen oder humanitären Maßstäbe zu rechtfertigen. Sie ziele darauf ab, die gesellschaftliche Stabilität zu untergraben und ein Klima des Chaos und der Angst zu schaffen.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen