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Südkurdische Abgeordnete Şahan Eskeri: Die PKK ist nur ein Vorwand

Die südkurdische Abgeordnete Şahan Eskeri hat mit einer parlamentarischen Untersuchungskommission die von der Türkei angegriffene Region besucht und stellt fest: „Die PKK ist nur ein Vorwand für die türkische Besatzung.“

Die südkurdische Abgeordnete Şahan Eskeri hat als Mitglied der gemeinsamen parlamentarischen Untersuchungskommission aus Hewlêr (Erbil) und Bagdad erklärt, dass der Truppentransporter, in dem am 5. Juni in Metîna fünf Peschmerga ums Leben gekommen sind, vor Eintreffen der Parlamentariergruppe entfernt worden ist und nicht inspiziert werden konnte.

Die Kommission hat sich am 8. und 9. Juni zu Untersuchungen in Dörfern und Gemeinden in Metîna aufgehalten. Anlass der Reise war die ungeklärte Explosion eine gepanzerten Transporters von PDK-Einheiten im Guerillagebiet, für die der türkische Staat, die PDK und das deutsche Konsulat in Hewlêr die PKK verantwortlich machen. Die HPG haben eine Beteiligung zurückgewiesen und eine unabhängige Untersuchung gefordert, auch ein Vertreter des Peschmerga-Ministeriums hatte festgestellt, dass es sich um den Angriff eines F-16-Bombers oder einer bewaffneten Drohne gehandelt haben müsse. Am 8. Juni kam in Derkar ein weiterer Peschmerga unter ungeklärten Umständen ums Leben, auch bei diesem Vorfall hat die PKK eine Beteiligung bestritten.

Die Abgeordnete Şayan Eskeri hat jetzt die Untersuchungsergebnisse der parlamentarischen Kommission veröffentlicht. Zum Tod des Peschmerga in Derkar sagte Eskeri: „Er ist in unmittelbarer Nähe seines Stützpunktes gefallen. Nirgendwo in der Umgebung ist die Guerilla präsent.“ Der am 5. Juni angegriffene Truppentransporter sei ein Tag vor ihrem Eintreffen entfernt worden, obwohl den Behörden die geplante Untersuchung bekannt gewesen sei.

Eskeri erläuterte ihre Eindrücke von der Umweltzerstörung im Zuge der türkischen Invasion und wies auf die entfachten Waldbrände und die systematische Abholzung von Bäumen hin: „Leider konnten wir nicht in die Dörfer im Grenzgebiet fahren, weil weiterhin Luftangriffe stattfinden und die Menschen ihre Dörfer deswegen verlassen mussten. Die Bewohner der Region haben uns mitgeteilt, dass der türkische Staat ihre Wälder rodet und das Holz in die Türkei schafft. Betroffen davon sind die Waldflächen von sechzig Dörfern.

Als Kommission sind wir zu folgendem Ergebnis gekommen: Die Türkei benutzt die PKK als Vorwand, um die Region zu bombardieren und zu besetzen, die natürlichen Ressourcen auszubeuten und zivile Bürgerinnen und Bürger zu töten. Das bestätigt sich dadurch, dass auch Häuser von Peschmerga und Zivilisten in ihren Gärten und auf Feldern bombardiert werden.“

Die Kommission fordert laut Eskeri eine verstärkte Präsenz irakischer Grenzschutztruppen in der Region: „An der 384 Kilometer langen Grenze befinden sich nur drei Bataillone. Die Mitglieder der Kommission aus dem irakischen Parlament haben zugesagt, dieses Thema bei der irakischen Regierung anzusprechen. Darüber hinaus muss sich jedoch auch die internationale Öffentlichkeit gegen die Invasion des türkischen Staates stellen und die Besatzung stoppen.“

 

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