Syrische Frauen diskutieren Dezentralisierung und Frauenvertretung
Politikerinnen unterschiedlicher politischen Parteien haben auf Einladung des MSD-Frauenbüros über eine Dezentralisierung Syriens und mögliche Maßnahmen zur Gewährleistung einer echten Vertretung der Frauen diskutiert.
In einer Frauenkoordination haben Politikerinnen unterschiedlicher Parteien in Syrien über die Bedeutung der Umsetzung eines dezentralisierten Systems sowie künftige politische Maßnahmen zur Garantie einer echten Vertretung syrischer Frauen besprochen.
Syrische Politikerinnen haben während eines Treffens der Frauenkoordination der politischen Parteien über die jüngsten Entwicklungen in Syrien diskutiert und dabei die Bedeutung der Umsetzung eines dezentralisierten Systems für den Aufbau eines neuen Syriens diskutiert, in dem Frauen wichtige Partnerinnen in allen Phasen des politischen Prozesses sind. Das Treffen wurde mit der Betonung der Notwendigkeit abgeschlossen, künftige politische Maßnahmen zu ergreifen, die eine wirksame und echte Vertretung syrischer Frauen gewährleisten.
Jihan Khudro, Frauenbüroleiterin des Demokratischen Syrienrats (MSD) leitete des Treffen, an dem laut der offiziellen MSD-Website Ko-Vorsitzenden der Abteilungen des Rates sowie Vertreterinnen politischer Parteien teilnahmen.
Frauen müssen in allen Phasen beteiligt sein
Das Treffen befasste sich mit den aktuellen politischen Entwicklungen in Syrien und konzentrierte sich dabei auf die Bedeutung der Dezentralisierung als grundlegende Option für eine wirksame und inklusive Regierungsführung.
In den Diskussionen wurde auch das Abkommen vom 10. März und dessen Auswirkungen auf die politische Lage thematisiert. Hierbei wurde insbesondere die Notwendigkeit der Beteiligung von Frauen in allen Phasen des politischen Prozesses und der Entscheidungsfindung betont.
Frauenanteil im „neuen syrischen Parlament“ bei vier Prozent
Die Teilnehmerinnen wiesen auf die offensichtliche Marginalisierung syrischer Frauen hin, insbesondere nach Jahren des Konflikts, der die Rechte und Errungenschaften von Frauen ohnehin stark beeinträchtigt hat. Sie betonten, dass syrische Frauen entsprechend der von ihnen erbrachten Opfer in allen Lebensbereichen eine aktive Rolle spielen müssen.
In diesem Zusammenhang kritisierte das Treffen die jüngsten Wahlen zur sogenannten „Syrischen Parlament“ und bezeichnete die Vertretung von Frauen als „fragil, beschämend und ihrer Opfer unwürdig“, da der Frauenanteil nicht über vier Prozent hinausging, was ihren Kampf und ihre Rolle in den letzten Jahren nicht widerspiegelt.
Einigung auf gemeinsame Arbeitspläne
Die Teilnehmerinnen diskutierten auch organisatorische Fragen und zukünftige Arbeitspläne und kamen überein, weiterhin Dialoge und gemeinsame Seminare abzuhalten, die sich auf die Notwendigkeit konzentrieren, das Prinzip der Dezentralisierung in die syrische Verfassung aufzunehmen, die Rolle der Frauen zu stärken und ihre Rechte bei der Gestaltung der Zukunft Syriens zu garantieren.
Sie bekräftigten die Bedeutung der Entwicklung zukünftiger Strategien, die eine faire und wirksame Vertretung von Frauen in allen Institutionen und Gremien gewährleisten.
Der Syrische Frauenrat
Der Syrische Frauenrat ist ein Zusammenschluss von Frauen mit unterschiedlichen ethnischen, religiösen und kulturellen Hintergründen. Er ist eine unabhängige Vereinigung, die vom Frauenbüro des MSD (Demokratischer Syrienrat) eingerichtet wurde und dem Frauen verschiedener politischer Parteien und zivilgesellschaftlicher Organisationen angehören. Wie der MSD ist auch der 2017 in Minbic gegründete Frauenrat als politisches Projekt auf ganz Syrien ausgerichtet.
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