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Selbstverwaltung verurteilt Angriffe auf kurdische Viertel in Aleppo

 


Die nordostsyrische Selbstverwaltung hat die Angriffe der Übergangsregierung auf Şêxmeqsûd und Eşrefiyê scharf kritisiert. Sie warnt vor einer Verschärfung des innerstaatlichen Konflikts und ruft zum Widerstand auf.

„Damaskus setzt rassistischen Kurs fort“
 
ANF / RAQQA, 7. Okt. 2025.

Die Demokratische Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) hat die Angriffe auf die kurdisch geprägten Stadtteile Şêxmeqsûd und Eşrefiyê in Aleppo durch Truppen der syrischen Übergangsregierung scharf verurteilt. In einer Mitteilung bezeichnete die Selbstverwaltung die Vorfälle als „Fortsetzung einer Politik der Unterdrückung und ethnischen Ausgrenzung“.

Die Angriffe auf die beiden Viertel, die am 6. Oktober von Einheiten der Übergangsregierung mit Panzern, Drohnen und schwerer Artillerie eingekreist und beschossen wurden, seien Teil eines „rassistischen Kurses“, der die Spaltung der Gesellschaft Syriens vertiefe, so die Erklärung. Besonders betroffen sei die Bevölkerung aus dem türkisch besetzten Efrîn, die in den Vierteln Zuflucht gesucht hatte und nun erneut massiven Repressionen ausgesetzt sei.

Warnung vor innerstaatlichem Kollaps

Die Selbstverwaltung warnt davor, dass dieselbe politische Haltung, die bereits im alawitisch geprägten Latakia und anderen Gebieten an der Westküste und in der drusischen Provinz Suweida zu Massakern und schweren Spannungen geführt habe, nun erneut das Land an den Rand eines Kollapses bringe. „Es ist offensichtlich, dass die Verantwortlichen nichts aus den früheren Katastrophen gelernt haben“, heißt es weiter. Die Übergangsregierung sei auf dem Weg, Syrien in eine „unumkehrbare Katastrophe“ zu führen.

Die DAANES ruft deshalb alle demokratischen Kräfte Syriens, die internationale Gemeinschaft und Menschenrechtsorganisationen dazu auf, entschieden gegen die Eskalation in Aleppo vorzugehen und eine politische Lösung zu fördern.

Kritik an fehlendem politischen Willen zur Lösung der Syrien-Krise

Die Selbstverwaltung sieht in den jüngsten Entwicklungen ein klares Zeichen dafür, dass zentrale politische Fragen – insbesondere im Zusammenhang mit der kurdischen Bevölkerung – weiterhin unbeantwortet bleiben. Es mangele in Damaskus an echtem Willen, „demokratische und inklusive Lösungen für ein pluralistisches Syrien zu entwickeln“.

Statt Dialog und Verständigung setze die selbsternannte Pbergangsregierung auf „Waffen, Gewalt und die Sprache der inneren Spaltung“, heißt es in der Erklärung weiter. Diese Strategie sei zum Scheitern verurteilt und gefährde die Stabilität des gesamten Landes.

Appell zum zivilen Widerstand

Die Selbstverwaltung ruft die Bevölkerung in Nord- und Ostsyrien, insbesondere die Jugend, dazu auf, sich solidarisch mit der Zivilbevölkerung in Şêxmeqsûd und Eşrefiyê zu zeigen und deren legitimen Widerstand gegen die militärischen Angriffe zu unterstützen. Die Verantwortung für das humanitäre Leid liege eindeutig bei den angreifenden Aggressoren.

Aufruf an alle Völker Syriens

Abschließend richtet sich die Erklärung auch an die syrische Gesamtbevölkerung. Alle ethnischen und religiösen Gemeinschaften sollten sich vereint gegen Versuche stellen, Feindseligkeit zwischen den Volksgruppen zu säen. „Die Wiederholung früherer Tragödien darf nicht zugelassen werden“, betont die DAANES. Ein Ende der Syrien-Krise sei nur über einen friedlichen, demokratischen Dialog möglich. Der gezielte Beschuss von Zivilisten und sicheren Gebieten sei nicht nur völkerrechtswidrig, sondern führe unweigerlich zu weiterer Zerstörung.

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