„Die Welt neu denken: Herausforderungen, Übergänge und kurdische Perspektiven“ in Berlin
„Die Welt neu denken: Herausforderungen, Übergänge und kurdische Perspektiven“ in Berlin
„Die Welt neu denken: Herausforderungen, Übergänge und kurdische Perspektiven“ – so lautet der Titel einer zweitägigen Konferenz von KURD-AKAD und Civaka Azad, die heute in Berlin begonnen hat.

Das Netzwerk kurdischer Akademiker:innen e.V. (KURD-AKAD) veranstaltet in Kooperation mit dem Kurdischen Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V. (Civaka Azad) eine Konferenz mit dem Titel „Die Welt neu denken: Herausforderungen, Übergänge und kurdische Perspektiven“. Die zweitägige Veranstaltung im Hotel Rossi in Berlin begann am frühen Freitagnachmittag mit einer Begrüßung durch Dr. Dersim Dağdeviren, Ärztin und Ko-Vorsitzende von KURD-AKAD.
An der Konferenz nehmen Fachleute aus Wissenschaft, Politik und
Zivilgesellschaft teil. Thema sind die Konflikte im Nahen und Mittleren
Osten, ihre internationalen Auswirkungen und die unterschiedlichen
Interessen und Perspektiven der jeweiligen Akteure. Die kurdische Frage
spielt eine zentrale Rolle in den sich überlagernden Krisen der Region,
auch weil sie gleich mehrere Länder betrifft. Wie Dersim Dağdeviren in
der Begrüßungsansprache ausführte, geht es in diesem Zusammenhang auch
um die deutsch-türkischen Beziehungen und den Einfluss auf das Leben und
die Aktivitäten der Kurdinnen und Kurden in Deutschland.
„Auf unserer Konferenz wollen wir nicht nur die aktuelle politische Situation in dem Konfliktgebiet analysieren, sondern uns auch mit Transformationspotenzialen und Zukunftsperspektiven aus der Region selbst beschäftigen. Gerade die kurdischen Perspektiven, insbesondere im Kontext des Slogans ‚Jin, Jiyan, Azadî‘, bieten wegweisende Optionen für eine gerechte globale und regionale Neuordnung“, erklärten die Veranstalter:innen.
Nach der Begrüßung hielt der Historiker und Politikwissenschaftler Prof.
Dr. Hamit Bozarslan einen Einführungsvortrag zum Thema „Die
Weltordnung: vom Status Quo zum Neubeginn“. Danach folgten in einer von
dem Autor und Dokumentarfilmemacher Edgar Hagen moderierte Sitzung
Inputs unter dem Titel „3. Weltkrieg? - Einschätzungen und Szenarien“.
Prof. Dr. Amy Austin Holmes von der Elliot School of International
Affairs sprach über die Weltordnung aus Perspektive der USA, Prof. Dr.
Andreas Heinemann-Grüder von Universität Bonn referierte zu den
Leitstrukturen deutscher Außenpolitik, die Journalistin Kristin Helberg
erörterte die Konfliktlinien und Konnotationen im Nahen Osten und die
Journalistin Anastasia Tikhomirova behandelte das Thema „Russland, die
Ukraine und die NATO: alte Konflikte - neue Strategien“.
Im zweiten Teil der Sitzung kommentiert die Journalistin Hediye Levent aus der Türkei die Konfliktlinien im Nahen Osten im Schatten des Ukrainekrieges. Valeria Hänsel von Medico International spricht über den demografischen Wandel und Fluchtbewegungen infolge wachsender Krisen im Nahen Osten. Die letzte Referentin am Freitag ist die in Frankreich im Exil lebende kurdische Journalistin Sara Aktaş. Für Samstag ist folgendes Programm vorgesehen:
09:00 - 10:45 Uhr
Deutschland, Türkei und die Kurden I
Über 100 Jahre kurdische Migration in Deutschland: ein Überblick
Prof. Dr. Kenan Engin, Politikwissenschaftler, Akkon Hochschule für Humanwissenschaften, Berlin
Deutsch - Türkische Beziehungen: Historische Verbindungen, Widersprüche und Strategien
Dr. Zeynep Türkyılmaz, Historikerin, Universität Potsdam
Deutsch - Türkische Beziehungen: Geschichte und Gegenwart im Spiegel außenpolitischer Paradigmen
Dr. Sinem Adar, CATS - Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutschland
Deutschland und die kurdische Frage: Narrative und Realitäten
Yilmaz Kaba, Menschenrechtsaktivist und Moderator, Deutschland
Q&A
Moderation: Susana Santina, Journalistin, Deutschland
10:45 - 11:15 Uhr Pause
11:15 - 12:45 Uhr
Deutschland, Türkei und die Kurden II
Demokratie in der Türkei: Restitutio ad integrum oder Neubeginn
Prof. Dr. Mithat Sancar, ehem. Ko-Vorsitzender der HDP, Abgeordneter der türkischen Nationalversammlung, Türkei
Deutsch-Türkische Beziehungen auf dem Prüfstand
Henning Speck, außenpolitischer Berater der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Deutschland
Kurd:innen im Spannungsfeld deutsch-türkischer Beziehungen
Dilan Akdoğan, Verein für Demokratie und Internationales Recht Maf-Dad, Deutschland
Q&A
Moderation: Susana Santina, Journalistin, Deutschland
12:45 – 13:30 Uhr Mittagspause
13:30 – 15:45 Uhr
Eine andere Weltordnung: Neue Impulse und Perspektiven
Die Neuordnung: Strategie Frieden - Resistenzen und Resilienzen
Veronique Dudouet, Senior Advisor Berghof Foundation, Deutschland
Von der Losung zur Lösung: Perspektiven von Jin, Jiyan, Azadî
Dersim Dağdeviren, Ärztin, Netzwerk kurdischer AkademikerInnen Kurd-Akad e.V., Deutschland
Die Autonome Administration von Nord- und Ostsyrien: regionales Modell - internationale Option Foza Yusif, Partei der Demokratischen Einheit, Syrien
Den gordischen Knoten brechen: die Lösung der kurdischen Frage - Erwartungen an Deutschland Nilüfer Koç, Kurdistan Nationalkongress, Belgien
Moderation: Prof. Dr. Christine Löw, Universität Gießen, Deutschland
15:45 - 16:00 Uhr Abschluss
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