Dreizehn
Jahre nach dem Ausbruch der Revolution hat sich in Assads Syrien kaum
etwas verändert und schon gar nichts zum Guten. Neben Repression,
willkürlichen Verhaftungen, Folter, Verschwindenlassen und weiteren
schwersten Menschenrechtsverbrechen, leiden viele Menschen heute
inmitten von Trümmern auch unter der desaströsen
humanitären und wirtschaftlichen Situation. Hunger und Verzweiflung sind
allgegenwärtig. Auch deshalb wird in den Provinzen Suweida und Daraa,
die formal unter Assads Kontrolle stehen, wieder offen der Sturz des
Regimes gefordert. Seit über 200 Tagen
halten die Proteste im Süden Syriens bereits an. Ein Ende ist nicht in
Sicht. Ganz im Gegenteil: Die Bewegung wächst und sie setzt sich gegen
jede Einflussnahme von außen zur Wehr.
Daran
ließ die Aktivistin Raya Sibeye aus Suweida bei unserer Veranstaltung
'Ohne Frauen kein Frieden in Syrien' vergangenen Dienstag keinen
Zweifel:
"Wir
möchten ein demokratisches Syrien mit einer neuen Verfassung! Wir
möchten, dass alle politischen Gefangenen freigelassen werden! Wir
möchten keine Besatzung, von welchem Land auch immer!”
Und
auch im Norden des Landes formiert sich vehementer Protest – hier gegen
die islamistische Miliz Hai’at Tahrir al-Sham (HTS). Die
Dschihadistengruppe um Anführer Abu Mohammad al-Jolani kontrolliert die
Provinz Idlib und ist von der Bevölkerung verhasst. Willkürliche
Verhaftungen, Repression und Folter sind hier an der Tagesordnung. In
vielen Städten Idlibs fordern die Menschen deshalb den Sturz Jolanis, die Freilassung der
Gefangenen und grundlegende Reformen. |
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