19 Schulen in Kobanê von türkischen Bomben zerstört
Zahlreiche Schülerinnen und Schüler in Kobanê können nicht mehr so lernen wie noch vor ein paar Wochen. Seit das Erdogan-Regime eine neue Kriegsfront in Nordsyrien eröffnet hat, wurden 19 Schulen in Grenznähe beschädigt oder vollständig zerstört.
Hunderte kurdische Schülerinnen und Schüler im Kanton Kobanê können nicht mehr so lernen wie noch vor ein paar Wochen. Sie müssen vor der neuen Kriegsfront fliehen, die der türkische Staat in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien eröffnet hat, oder ihre Schule liegt in Trümmern. Nach Angaben des Bildungskomitees der selbstverwalteten Euphrat-Region wurden seit Beginn der neuerlichen Angriffswelle vor mehr als drei Wochen insgesamt 16 Bildungseinrichtungen in Kobanê infolge türkischer Bombenangriffe dem Erdboden gleichgemacht oder sind stark beschädigt worden. Drei weitere Schulen sind vorsorglich geschlossen worden, da Beschuss bereits ernstzunehmende Schäden an den Einrichtungen verursachte.
„Durch diese gezielte Zerstörung bleibt unzähligen Kindern und Jugendlichen in Kobanê das Recht auf Bildung verwehrt“, betont Bekir Cerade, Ko-Vorsitzender des Bildungskomitees in der Euphrat-Region. Das Gremium sei derzeit nicht in der Lage, alternative Lernräume anstelle der zerstörten Schulen zu schaffen. Bedingt durch die fortgesetzten Bombardierungen der zivilen Infrastruktur in Kobanê, die laut Cerade „unerbittlich und zynisch“ seien, wäre derzeit auch nicht absehbar, wann mit dem Wiederaufbau begonnen werden könnte.
Insgesamt 22.000 Kinder betroffen
Die Türkei greift seit dem 19. November die Bevölkerung und die
zivile Infrastruktur in Nordostsyrien an. Nicht nur in Kobanê fiel
dadurch der Unterricht aus. Mit Stand vom 30. November wurden rund
22.000 Schülerinnen und Schüler, unter anderem in der Cizîrê, in Minbic
sowie in den nicht vollständig besetzten Gebieten von Efrîn, um ihren
Schulbesuch gebracht. Außerdem mussten mehr als 240 Schulen geschlossen
werden.
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