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Toxische Hilflosigkeit der türkischen Armee im Nordirak


Chemiewaffeneinsätze sind die letzte Offensive einer Armee, die kurz vor der Niederlage steht und ihr Prestige verloren hat. Die türkische Armee erlebt diese toxische Hilflosigkeit und bewegt sich auf eine weitere Niederlage im Zap zu.

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Die Guerilla führt seit bald zwei Monaten einen Existenz- und Freiheitskampf gegen Besatzung und Verrat in der Zap-Region. Der Widerstand in den Gebieten Kurojahro, Şikefta Birîndara, Çiyareş und Ertuş ist ein weiterer Schlag ins Gesicht der türkischen Armee im Zap. Auf der einen Seite werden die Berggipfel von der Guerilla aus Tunnelanlagen geschützt, auf der anderen Seite führen mobile Einheiten trotz permanenten Luft- und Artillerieangriffen ununterbrochen Angriffe auf die türkischen Invasionstruppen durch. Aktionen mit schweren Waffen lassen die Besatzer bereuen, jemals in das Gebiet gekommen zu sein, Sniper versetzen die Soldaten in einen Schockzustand. Die Guerilla hat sich in diesem Krieg dem Erfolg verschworen.

Dieses Szenario ist zweifellos dem Siegesanspruch der Guerilla zu verdanken. Dahinter stehen die Verbundenheit mit Abdullah Öcalan und der Wunsch nach Freiheit, die meisterhafte Taktik und die Beharrlichkeit der Kämpferinnen und Kämpfer. Es sind eindeutige Szenen: Dutzende Hubschrauber, die keine Luftlandetruppen absetzen können, willkürliche Flächenbombardierungen, weil die Guerilla nicht ausfindig zu machen ist, Leichen von Soldaten, die tagelang herumliegen und deren Identität nicht veröffentlicht wird, eine psychisch deformierte Truppe, die in den tiefen Schluchten und Abgründen festsitzt...

Die einzigen Mittel, die die türkische Armee noch in der Hand hat, sind chemische Waffen und Sprengstoff. Im vergangenen Jahr sind nach den schweren Verlusten der Armee vor allem in den Tunnelanlagen in Avaşîn ununterbrochen verschiedene chemische Kampfstoffe eingesetzt worden, Dutzende Guerillakämpfer:innen sind dadurch ums Leben gekommen. Diese Methode entbehrt jeder Kriegsethik und wird auch heute angewendet.

In diesem Jahr versucht die türkische Armee erneut, mit Luftangriffen Ergebnisse zu erzielen. Benutzt werden dabei Raketen und Granaten, die mit chemischem Gas angereichert sind. Bisher sind vor allem Çiyareş, Şikefta Birîndara, Şehîd Şahîn, Werxelê und Kurojahro aus der Luft mit Gasbomben angegriffen worden. Die Guerilla hat Maßnahmen getroffen, mit denen sie sich an vielen Orten schützen konnte. In Çiyareş sind acht Kämpferinnen und Kämpfer durch Chemiewaffen ums Leben gekommen, am Kurojahro fünf.

Nach jedem erfolglosen Schritt sucht die türkische Armee Zuflucht bei der NATO-Technologie. Vor allem im Zap probiert sie jeden Tag eine neue Methode aus, um ihre demoralisierten Truppen zum Kampf zu motivieren. Chemiewaffeneinsätze sind die letzte Offensive einer Armee, die kurz vor der Niederlage steht und ihr Prestige verloren hat. Die türkische Armee erlebt diese toxische Hilflosigkeit und bewegt sich auf eine weitere Niederlage im Zap zu.

 

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