Männer demonstrieren gegen Gewalt an Frauen
An zahlreichen Orten in Nordostsyrien sind heute Männer auf die Straße gegangen, um sich gegen patriarchale Gewalt und Feminizid zu positionieren. Die Botschaft der Demonstrationen lautete: „Ohne freie Frauen kann eine Gesellschaft nicht frei sein."
Im Autonomiegebiet Nord- und Ostsyrien sind die Aktivitäten zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen auch heute fortgesetzt worden. Nachdem in den letzten Wochen bereits diverse Frauendemonstrationen und Veranstaltungen zum Thema stattgefunden haben, sind heute Männer in zahlreichen Orten auf die Straße gegangen, um sich gegen patriarchale Gewalt und Feminizid zu positionieren.
Der in Nordostsyrien aktive Frauenverband Kongreya Star hat in diesem Jahr zum 25. November den Kampf gegen Gewalt und Besatzung in den Fokus gerückt. Unter dieser Devise fanden auch die heutigen Demonstrationen von Männern statt, unter anderem in Kobanê, Şehba, Qamişlo, Hesekê, Amûdê, Dêrik und Girkê Legê. Die zentrale Botschaft der Demonstrationen lautete: „Ohne freie Frauen kann eine Gesellschaft nicht frei sein.“
„Ihre Freiheit bedeutet auch unsere Freiheit“
Der PYD-Politiker Salih Nûh erklärte auf der Demonstration in Kobanê, dass Männern über Bildungsarbeit ein Bewusstsein vermittelt werden muss, damit Feminizid und Gewalt an Frauen ein Ende finden. „Der Kampf von Frauen hat das 21. Jahrhundert bereits zum Jahrhundert der Frauen gemacht. Eine freie und gleichberechtigte Zukunft wird unter der Führung von Frauen möglich sein“, so Salih Nûh bei der Abschlusskundgebung auf dem Platz der freien Frau in Kobanê.
Heyder Reşid vom Volksrat Efrîn sagte auf der Demonstration in Şehba: „Gewalt gegen Frauen ist das Resultat des männlichen Herrschaftsdenkens. In diesem Denksystem ist der Mann zum Diktator der Frau und der Familie gemacht worden. Frauen haben jedoch selbst das Recht, über ihren Körper und ihr Leben zu entscheiden. Kurdische Frauen sind weltweit zu einem Symbol für Mut geworden, das muss anerkannt und respektiert werden.“
Ähnlich äußerte sich der PYD-Politiker Abdulkarim Ahmed in Qamişlo: „Wir akzeptieren es nicht, dass Frauen in unserer Gesellschaft aufgrund des Ehrbegriffs oder aus anderen Gründen ermordet werden. Die Hälfte der Gesellschaft besteht aus Frauen und ihre Freiheit bedeutet auch unsere Freiheit.“
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