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Schulunterricht in Til Temir wieder aufgenommen


In einigen Schulen in Til Temir ist der Unterricht trotz der fortgesetzten Angriffe der Türkei wieder aufgenommen worden. Die Kinder sind traumatisiert und viele sind weggegangen, regulärer Schulunterricht findet daher nicht statt.


Mit Beginn der türkischen Invasion in Nordsyrien ist in vielen Schulen in der Region der Unterricht aus Sicherheitsgründen eingestellt worden. Vor allem in Schulen in Hesekê, Til Temir und Ain Issa sind jedoch auch Schutzsuchende untergebracht worden, die vor den Angriffen geflohen sind.
Nachdem jetzt die Vertriebenen aus einigen Schulen in Til Temir in das von der Autonomieverwaltung errichtete Camp Waşokanî umgezogen sind, hat der Unterricht wieder begonnen. Die Kinder sind zurück in der Schule, aber es sind nur wenige und sie sind traumatisiert. Viele haben Freunde und Verwandte verloren, den Krieg haben sie alle miterlebt. Die Viertklässlerin Maya Ferhan, die mit etwa hundert weiteren Kindern die Meyselûn-Schule in Til Temir besucht, fragt: „Was will Erdoğan von uns? Wir sind doch bloß Kinder. Als die Türkei uns angegriffen hat, sind viele meiner Freundinnen weggegangen. Ich will, dass sie zurückkommen.“

Im gesamten Bezirk Til Temir befinden sich 126 Schulen. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler ist auf ungefähr 500 zurückgegangen. Viele Eltern haben ihre Kinder in sichere Gebiete gebracht. In einige Schulen leben immer noch Flüchtlingsfamilien, daher kann dort noch kein Unterricht stattfinden.
Nach Angaben von Cîhan Yûnis, einer Lehrerin an der Meyselûn-Schule, sind erst wenige ihrer Schüler*innen zurück in den Unterricht gekommen, weil die Angriffe immer noch weitergehen. Die anderen versucht die Schule zu erreichen. „Die Kinder haben Traumata erlitten. Wir versuchen ihnen mit Sport, Kultur und Kunst dabei zu helfen, das Trauma zu überwinden. Damit der Unterricht wirklich weitergehen kann, müssen erst die Angriffe aufhören. Wir bemühen uns, aber die Bedingungen sind schlecht.“

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