"adopt a revolution" vom 30.10.2025
„Ich träume jede Nacht, dass mein Sohn
an die Tür klopft.“ Die Frau, die das sagt, lebt in Ost-Ghouta, einem
Vorort von Damaskus, der zu den am stärksten vom Krieg betroffenen
Gebieten Syriens gehört. Ihr Sohn wurde vor Jahren verschleppt. Als sich
nach dem Sturz des Assad-Regimes die Tore zu den Gefängnissen und
Folterkellern öffneten, hoffte sie, ihren Sohn unter den Freigelassenen
zu finden. Vergeblich. Seitdem ist ihre Hoffnung der puren Verzweiflung
gewichen.
Menschen mit solchen Schicksalen begegnet Safa Kamel, Leiterin der Fraueninitiative KLYA,
täglich. Denn der Krieg ist längst nicht vorbei. Er lebt in den Köpfen
und Körpern der Menschen weiter. Viele tragen Traumata, über die sie
nicht sprechen können: Mütter, die ihre Kinder verloren haben. Witwen,
die jahrelang auf Nachricht von ihren Männern warteten. Kinder, die in
Angst aufwuchsen und ihre Chance auf Bildung verloren. |
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