Drohende Katastrophe: Wasser- und Brotmangel in Suweida
Ein Großteil der Bevölkerung Suweidas leidet weiterhin aufgrund von Strom- und Wasserausfällen, Treibstoffknappheit und dem Warten auf Brot, das nun immer knapper wird. Menschenrechtsorganisationen sehen eine humanitäre Katastrophe kommen.
Der Mangel an Mehl bedroht das Leben Tausender Einwohner:innen von Suweida, wo Menschen stundenlang vor der größten Bäckerei der Stadt warten. Die automatische Bäckerei, die die Hauptbrotquelle der Region ist, steht kurz vor der Schließung, da ihre Vorräte erschöpft sind und nicht genügend Mehl für die Versorgung anderer Bäckereien in der Stadt vorhanden ist. Diese Krise ereignet sich inmitten einer anhaltenden Belagerung und des Mangels an lebensnotwendigen Gütern.
Die überwiegend von Drus:innen bewohnte Stadt Suweida im Süden Syriens wurde seit dem 13. Juli von den Milizen der syrischen Übergangsregierung und verbündeten bewaffneten Gruppen angegriffen. In der Folge sieht sich die Bevölkerung einem gravierenden Mangel an Grundnahrungsmitteln, wiederkehrenden Strom- und Wasserausfällen sowie Treibstoffmangel gegenüber.
Die Massaker endeten nach einem israelischen Luftangriff auf die syrische Hauptstadt Damaskus und der Ankündigung eines Waffenstillstandsabkommens zwischen Damaskus und Israel, das von Führungspersönlichkeiten der drusischen Gemeinde in Suweida gebilligt wurde. Bei den Angriffen kamen mindestens 1.448 Menschen ums Leben.
Blockierte Lieferungen, erhöhter Bedarf
Mit der syrischen Übergangsregierung verbündete bewaffnete Gruppen blockieren jedoch weiterhin die Lieferung von Mehl in die Stadt. Infolgedessen sind die Vorräte der Bäckereien rapide zur Neige gegangen. Vorliegenden Berichten zufolge, sind die Mehlvorräte in den lokalen Lagern fast vollständig aufgebraucht.
Samah Nader, Leiter einer großen Bäckerei in Suweida, erklärt gegenüber der Nachrichtenagentur ANHA auch den erhöhten Bedarf als weiteren Faktor der Mehlknappheit: „Bewohner:innen vieler Dörfer westlich der Stadt sind aufgrund schwerer Bombardierungen nach Suweida geflohen. Da außerdem in den Bäckereien der umliegenden Dörfer das Mehl zur Neige ging, stieg die Nachfrage nach Backwaren in der Stadt erheblich an.“
Humanitäre Katastrophe kann sich entwickeln
Die erdrückende Belagerung und der gravierende Mangel an Wasser und Nahrungsmitteln in Suweida dauern trotz des erklärten Waffenstillstands an, während die Zahl der Todesopfer steigt. Mit jedem Tag, der verstreicht, sieht sich die Bevölkerung mit größerem Hunger und wachsender Unsicherheit konfrontiert. Syrische und lokale Menschenrechtsorganisationen warnen vor einer drohenden humanitären Katastrophe.
Titelbild © ANHA
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