QSD: Steigerung der Angriffe gegen Nord- und Ostsyrien
Bei Kobanê, Minbic und Ain Issa zeichnet sich eine Eskalation der Kriegshandlungen der Türkei und ihrer islamistischen Söldner ab. Die QSD berichten von einem deutlichen Anstieg der Luft- und Artillerieangriffe auf Stellungen, Infrastruktur und Siedlungen

Teile der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien erlebten am Donnerstag eine Steigerung der Angriffe der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Verbündeten. Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) berichten in einer neuen Übersicht zum Kriegsgeschehen in der Region von einem „deutlichen Anstieg“ der Luft- und Artillerieangriffe auf die Umgebung des Tişrîn-Damms sowie zivile Siedlungsgebiete nahe Kobanê und Minbic.
Demnach nahmen türkische Kampfflugzeuge am Vortag zum wiederholten Mal die Arbeiterunterkünfte an der Talsperre Tişrîn ins Visier, auch das nahegelegene Dorf al-Ramda sei bombardiert worden. Zeitgleich wurden Siedlungen im Südosten von Minbic von der Türkei-gesteuerten Dschihadistentruppe SNA unter „massives Artilleriefeuer“ genommen, hieß es weiter. Die Angriffe verursachten den QSD zufolge schwere Sachschäden. Hinweise über Verletzte in der Zivilbevölkerung lagen nicht vor.
Das Bündnis sprach auch von einem Großangriff mit Drohnen gegen seine Stellungen in der Umgebung der Staudammanlage. Mindestens elf sogenannte Kamikazedrohnen seien von türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen gegen einen wichtigen Posten der QSD eingesetzt worden, vier davon konnten den Angaben zufolge abgeschossen werden. Parallel zum Drohnenhagel habe es Durchbruchsversuche von SNA-Söldnern in Autonomiegebiet gegeben.
„Unsere Kräfte wehrten die Angriffe ab und lieferten sich heftige
Gefechte mit den Islamisten, die mehrere Tote zu beklagen haben“, so die
QSD. Maßgeblich an der Abwehr der Attacken beteiligt sei die
Luftverteidigungseinheit „Şehîd Harûn“ gewesen, heißt es weiter. Diese
habe mit Drohnen einen Mehrfachraketenwerfer zerstört. Weitere
Auseinandersetzungen zwischen den QSD und SNA gab es am Vortag an den
Fronten von Dair Hafir und Qereqozax. Hier sei das Gefechtsgeschehen von
Artillerie-Bombardements gegen Dörfer und Siedlungen an der Ostseite
der Qereqozax-Brücke begleitet worden.
„Mehr als 80 Granaten wurden abgefeuert und verursachten umfangreiche Zerstörungen an Häusern und zivilem Eigentum“, erklärten die QSD. An der Front vor der südöstlich von Kobanê gelegenen Kleinstadt Ain Issa verzeichneten die Verbände ihrer Bilanz nach mehrere Artillerieangriffe auf Dörfer im ländlichen Umland. In der nahegelegenen Gemeinde Çelebiyê (al-Dschalabiyya) wurde laut Angaben eine Zementfabrik mit Kamikazedrohnen attackiert. Dieser Angriff habe zu großer Zerstörung geführt. Die QSD betonten darüber hinaus, dass der Luftraum über Kobanê und Ain Issa praktisch pausenlos von türkischen Kampfflugzeugen und Aufklärungsdrohnen überwacht werde.
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