Gefährliche Provokation bei Flaggenhissung in Raqqa
In Raqqa ist die Hissung der syrischen Unabhängigkeitsflagge eskaliert, Unbekannte feuerten mit Maschinengewehren um sich, es gibt 43 Verletzte. Die Asayîş vermutet eine bewusste Provokation gegen die Selbstverwaltung.
Unbekannte Bewaffnete haben in Raqqa inmitten einer Menschenmenge mit Maschinengewehren um sich geschossen, mehr als 40 Personen wurden verletzt. Unter den Verletzten sind auch mehrere Minderjährige sowie Angehörige der Kräfte für innere Sicherheit (Asayîş), wie die Behörde mitteilte. Insgesamt sollen mindestens 43 Menschen verletzt worden sein. Die Asayîş hat Ermittlungen eingeleitet und teilte in ihrer Stellungnahme mit, dass erste Erkenntnisse auf die Möglichkeit einer bewussten Provokation hinwiesen, um „Unruhen zu schüren“ und Stimmung gegen die Demokratische Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) zu machen.
Der Vorfall ereignete sich am Donnerstag, als sich mehrere hundert Menschen zur Hissung der syrischen Unabhängigkeitsflagge auf dem Weg ins Stadtzentrum befanden. Auf einem Video ist zu sehen, wie ein schwarz gekleideter Mann ein Maschinengewehr in den Händen hält, während er an Autos vorbei auf einem Fahrweg schlendert. Ein Begleiter hält die Fahne, die eigentlich auf dem zentralen Platz in Raqqa gehisst werden soll, während andere Menschen, darunter auch Kinder, sich das Victory-Zeichen zeigend der Gruppe nähern.
Zunächst scheint es noch, dass der bewaffnete Mann in die Luft feuern
will. Doch plötzlich gibt er mit seinem Maschinengewehr einen Kugelhagel
in Richtung der Menge ab, Menschen rennen panisch weg. „Die Stimmung
kippte schließlich vollends, als weitere bewaffnete Provokateure
auftauchten, um die Lage eskalieren zu lassen“, so die Asayîş. Als
Beamte, die zur Sicherung der Flaggenhissung im Einsatz waren,
versuchten, die Lage unter Kontrolle zu bringen, wurden auch sie
angegriffen. Sie zogen sich daraufhin zurück, um die Situation zu
beruhigen.
Haltlose Berichte türkischer Medien
Nach Angaben der Asayîş erlitten einige der Verletzten lebensgefährliche Schussverletzungen im Kopfbereich, andere Menschen wurden durch Stürze auf der Flucht verletzt. Türkische regierungsnahe Medien berichteten unmittelbar nach dem Vorfall, in Raqqa sei eine „legitime Protestveranstaltung des Volkes gegen die Terroristen der YPG angegriffen“. Die Asayîş wies diese Darstellung als haltlos zurück.
Die Türkei stuft die Volksverteidigungseinheiten (YPG), die zusammen mit den Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) das Rückgrat der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) sind, als „Terrororganisation“ ein.
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