Iran; Verhaftungswelle in Kurdistan am Jahrestag der Hinrichtung von Farzad Kamangar

 


Am 14. Jahrestag der Hinrichtung des prominenten kurdischen Aktivisten Farzad Kamangar und drei weiterer politischer Aktivist*innen hat die Islamische Republik Iran eine neue Verhaftungswelle in der Region Kurdistan gestartet. Mindestens acht zivilgesellschaftliche und politische Aktivisten wurden dabei in kurdischen Städten festgenommen.

Laut dem Kurdistan Human Rights Network ist Idris Haji-Rasoulpour, der Bruder von Mohammad Haji-Rasoulpour, einem Opfer der „Frau, Leben, Freiheit“-Proteste, am Donnerstag von Sicherheitskräften der Islamischen Republik in der kurdischen Stadt Bukan festgenommen worden. Am selben Tag wurden vier Einwohner des Dorfes Hajiabad im Bezirk Shahin Dezh – Rahman Khosravi, Osman Abbasi, Shahram Soltani und Heiman Alizadeh – in ihren Häusern festgenommen. Am Mittwoch, den 8. Mai, waren die zwei Aktivisten Eyub Rasoulzade und Haji Barze in der kurdischen Kleinstadt Piranshahr festgenommen und an einen unbekannten Ort gebracht worden. Bereits am frühen Dienstagmorgen gegen 3 Uhr wurde Mamoosta Abdullah Barzgar, der Imam des Dorfes Kuneh Mashkeh im Bezirk Sardasht, von Sicherheitskräften verhaftet und an einen unbekannten Ort gebracht.

Dem Kurdistan Human Rights Network zufolge liegen bisher keine Informationen über die erhobenen Anklagen und den Verbleib der inhaftierten Aktivisten sowie des Geistlichen vor.

Am Mittwoch, dem 8. Mai 2024, jährte sich die Hinrichtung von Farzad Kamangar, einem Lehrer und politischen Aktivisten, sowie von Shirin Alamhouli, Ali Heydarian und Farhad Vakili, die wegen „Moharebeh“ („Kriegsführung gegen Gott“) verurteilt worden waren, zum vierzehnten Mal. Menschenrechtsorganisationen zufolge waren die vier kurdischen Aktivist*innen während ihrer Haft schweren Folterungen ausgesetzt und wurden in unfairen Gerichtsverfahren zum Tode verurteilt. Sie wurden am Mittwoch, den 9. Mai 2010, ohne Benachrichtigung ihrer Anwälte und Familien im Evin-Gefängnis in Teheran hingerichtet. Im Sommer 2019 hatte die Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen für erzwungenes oder unfreiwilliges Verschwinden die Aufklärung des Verbleibs dieser Personen gefordert.

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