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Selbstverteidigung: Frauen werden an der Waffe ausgebildet


In Rojava herrscht Ausnahmezustand, die Autonomieverwaltung von Nordostsyrien hat zur Mobilmachung gegen die türkischen Angriffe aufgerufen. Der Frauenverband Kongra Star bildet Frauen an der Waffe und in erster Hilfe für Verwundete aus.

Die Autonome Administration von Nord- und Ostsyrien (AANES) hat angesichts der türkischen Invasionsdrohung am 6. Juli den Ausnahmezustand in den selbstverwalteten Gebieten ausgerufen. Die Türkei versucht mit täglichen Drohnen- und Artillerieangriffen, den Willen der Bevölkerung zu brechen und die Menschen in die Flucht zu treiben. Im Zuge der Mobilmachung gegen die türkische Besatzung finden in den Städten und Dörfern Nordostsyriens Lehrgänge für die Selbstverteidigung und für die Notversorgung von Verwundeten statt.

Der Frauenverband Kongra Star hat damit begonnen, Frauen an der Waffe und in Erster Hilfe auszubilden. Die Kurse dauern zwischen fünf und sieben Tagen, den Teilnehmerinnen wird beigebracht, wie sie sich in Notfällen verhalten können. 
 
Cihan Ehmed aus Amûdê nimmt an einem der Kurse teil und sagt: „Wir lernen den Gebrauch von Waffen, damit wir uns und unser Land an der Seite unserer Kämpferinnen und Kämpfer verteidigen können. Es ist eine sehr kritische Zeit und der türkische Staat will unser Land besetzen. Die meisten von uns sind Mütter und wir werden unsere kämpfenden Kinder nicht allein lassen.“ Der türkische Staat habe bisher keine Erlaubnis für eine umfassende Invasion erhalten und versuche daher, mit Drohnenangriffen Ergebnisse zu erzielen, so Cihan Ehmed weiter: „Er greift unterschiedslos Kinder, Frauen und Alte an. Wir fordern eine Flugverbotszone für die Türkei in Nordsyrien. Wir verlassen uns auf keine ausländische Macht, um unsere Region zu verteidigen.“ 
 
Viyan Yusif ist Mitglied des Bildungskomitees von Kongra Star und sieht einen dringenden Bedarf für die Waffenausbildung von Frauen. Die gesamte Bevölkerung des nordostsyrischen Autonomiegebiets lebe durch die Angriffe und Drohungen der Türkei unter ständiger Gefahr. Wie in allen Kriegen seien es Frauen, die am meisten darunter leiden würden. „Dass Frauen jetzt lernen, sich im Notfall auch mit Waffen zu verteidigen, basiert auf der Strategie des revolutionären Volkskrieges. Wir werden unser Land nicht verlassen und uns verteidigen. Wir sind auf alle Arten von Angriffen vorbereitet“, so Viyan Yusif

 

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