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Massengrab in Minbic entdeckt


Bei Arbeiten an der Kanalisation von Minbic wurde ein Massengrab mit bisher 29 Leichen entdeckt. Bei den Toten handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Opfer des IS.

Bei Arbeiten an der Kanalisation in Minbic wurden in einem Massengrab menschliche Überreste entdeckt. Die Arbeiter:innen der Selbstverwaltung von Minbic informierten daraufhin die Sicherheitsbehörden, die das Gebiet absperrten. Medizinische Einheiten nahmen die Exhumierung vor und entdeckten bisher 29 Leichen. Nun sollen die Toten identifiziert werden. Ersten Informationen zufolge hatten die Toten die Hände auf den Rücken gefesselt. Es ist wahrscheinlich, dass es sich um ein Massengrab mit Opfern der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) handelt.

Zweieinhalb Jahre IS-Terrorherrschaft

Nach einer kurzen Phase der Herrschaft von FSA und schließlich al-Nusra übernahm 2013 der IS die Kontrolle über Minbic und installierte ein Schreckensregime. Minbic war einer der wichtigsten logistischen Punkte des selbsternannten Kalifats, da über die Stadt die Transporte von Waffen und Personal aus der Türkei ins Kerngebiet des IS liefen, gleichzeitig Öl vom IS in die Türkei verkauft wurde und auch Selbstmordattentäter nach Europa entsandt wurden. Während der zweieinhalbjährigen Herrschaft des IS wurden mindestens 545 Menschen öffentlich in Käfigen ausgestellt und schließlich meist durch Enthauptung hingerichtet. Unzählige inoffizielle Tötungen kommen hinzu.

Minbic ist am 15. August 2016 von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) vollständig befreit worden. Dem war ein 75-tägiger Kampf vorausgegangen. Große Teile der Stadt wurden zerstört, etwa 300 Kämpfer:innen der QSD, YPG und YPJ kamen ums Leben, darunter auch einige Internationalist:innen. Seitdem baut die Bevölkerung dort ein radikaldemokratisches System auf.

Minbic steht im Fokus der türkischen Ambitionen und gilt als ein erstes Ziel einer angekündigten türkischen Invasion in Syrien.

 

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