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KNK-Delegation zur Unterstützung von Schutzsuchenden in Polen


Eine Delegation vom kurdischen Nationalkongress (KNK) ist in Polen acht Kilometer vor der Grenze nach Belarus gestoppt worden und führt Gespräche in Warschau, um die Schutzsuchenden zu unterstützen und Menschenleben zu retten.

Der Nationalkongress Kurdistan (KNK) hat eine Abordnung an die EU-Außengrenze nach Polen entsandt. Angesichts der dramatischen Situation der geflüchteten Schutzsuchende im Grenzgebiet zwischen Belarus und Polen bemüht sich die Delegation um eine schnelle und humane Lösung für die Menschen, von denen viele aus Kurdistan kommen. Zur Abordnung gehören neben dem KNK-Vorsitzenden Ahmed Karamus auch Mecit Heso vom Kongressvorstand sowie Vertreter:innen des kurdischen Gesellschaftszentrums in Schweden, des Europaverbands KCDK-E und der Freien Kurdischen Gemeinde e.V. aus Berlin (Navenda Kurdistaniyen Azad Li Berlin, kurz: Nav-Berlin).

Wie Hüseyin Yılmaz als Ko-Vorsitzender von Nav-Berlin gegenüber ANF mitteilt, wurde die Abordnung an einem Kontrollpunkt acht Kilometer vor der Grenze nach Belarus gestoppt. Eine Weiterfahrt wurde verboten, laut Yılmaz lässt der polnische Staat nicht zu, dass zivilgesellschaftliche Organisationen mit den Geflüchteten sprechen und die Situation an der Grenze beobachten und dokumentieren.

Die KNK-Delegation hat gegenüber russischen, kurdischen und polnischen Medien Stellungnahmen abgegeben und ist anschließend nach Warschau zurückgefahren. In der polnischen Hauptstadt hat die Delegation mit Vertreter:innen von Menschenrechtsorganisationen und „Reporter ohne Grenzen“ gesprochen. Von den zivilgesellschaftlichen Organisationen sei die Delegation freundlich empfangen worden, so Hüseyin Yılmaz: „Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die polnische Regierung den Menschen keinen Schutz bieten wird. Das denken wir auch. Es findet ein humanitäres Drama statt, jeden Tag sterben Menschen. Viele Institutionen geben Erklärungen ab, aber es wird nicht zugelassen, dass die Hilfe die Menschen erreicht.“

Die Delegation setzt unterdessen ihre Gespräche in Warschau fort und will erneut an die Grenze fahren, um mit den Betroffenen zu sprechen. Für mögliche Hilfslieferungen will der KNK Kontakt mit Heyva Sor A Kurdistanê, dem Kurdischen Roten Halbmond, aufnehmen.

 

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