Rassismus in der Türkei: Wie die Waldbrände in der Türkei antikurdischen Rassismus befeuern
Rosa Burç ist politische
Soziologin am Center on Social Movement Studies in Florenz, wo sie zu
politischen Vorstellungswelten von Staatenlosen forscht. Für
Forschungszwecke hielt sie sich in verschiedenen Teilen der kurdischen
Region auf. Sie ist Autorin zahlreicher Artikel in Fachzeitschriften,
Sammelbänden und internationalen Medien wie "The New York Times".
Der türkische Präsident Erdoğan spricht bei seinem Besuch Ende Juli in Antalya von "Führern der Terrororganisation", die den Befehl für die Brände gegeben hätten, und er werde sie "ausmerzen, wie ihre Verbündeten in den Bergen". Weder gibt es Beweise noch Festnahmen von vermeintlichen Brandstifter*innen, aber Regierungsvertreter*innen und ihre Medien machen Kurd*innen verantwortlich. Das Klima der Feindschaft, das systematisch von der Regierung geschaffen wird, lenkt von den schlechten Umfragewerten, dem staatlichen Totalversagen bei Umweltkatastrophen und mafiösen Korruptionsskandalen der Regierenden ab. Wie immer zur Wahlvorbereitung schürt die Regierung Hass, indem aus Kurd*innen und ihrer politischen Vertretung HDP "Vaterlandsverräter" gemacht werden, um sich dann selbst später als "Retter der türkischen Nation" zu inszenieren. Vor einigen Wochen wurde die Parteizentrale der HDP in Izmir von einem in Syrien ausgebildeten türkischen Faschisten angegriffen. Er tötete die HDP-Mitarbeiterin Deniz Poyraz und zündete anschließend das Gebäude an.
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