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Proteste in Girê Spî reißen nicht ab


Nach der Ermordung des Zivilisten Ammar al-Hajji durch einen Dschihadisten der türkeitreuen Miliz Faylaq al-Majd ist es erneut zu Protesten in Girê Spî gekommen. Die Demonstranten fordern den sofortigen Abzug der Besatzungstruppen. 

 
Den dritten Tag in Folge kommt es in der seit Oktober 2019 besetzten nordsyrischen Stadt Girê Spî (Tall Abyad) zu Demonstrationen gegen die dschihadistischen Verbündeten des Nato-Partners Türkei. Hunderte Menschen zogen nach dem Freitagsgebet auf die Straße und forderten mit einem Marsch durch die Stadt den sofortigen Abzug der Invasionstruppen. Auslöser der Proteste war die Ermordung des Zivilisten Ammar al-Hajji durch ein Mitglied der SNA-Miliz „Faylaq al-Majd“. Der arabische Taxifahrer wurde am Mittwoch erschossen, weil er sein geraubtes Fahrzeug zurückverlangte. Die Demonstranten verlangen außerdem die Freilassung von verschleppten Zivilisten, die nach der durch Russland und die USA abgesegneten Besatzung aus Girê Spî entführt wurden.
Die von Ankara gesteuerten Besatzungstruppen nutzen häufig Entführungen zur Lösegelderpressung. Die Methode ist spätestens seit der Besatzung des nordsyrischen Kantons Efrîn zu einer lukrative Einnahmequelle geworden. Immer wieder werden die Betroffenen jedoch gefoltert und auch ermordet. Allein in Efrîn hat die „Menschenrechtsorganisation Efrîn“ mehr als 6.000 Entführungsfälle seit Beginn der Besatzung des Kantons im März 2018 dokumentiert. Etwa 3.000 von ihnen sind noch immer „verschwunden“.

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